Daten zum Werk
Jan Koblasa: Paul-Gerhardt-Kreuz
(1982/1983, Ahornholz, Eichenholz)
Paul-Gerhardt-Gemeinde, Ivensring 9, 24149 Kiel (Neumühlen-Dietrichsdorf)
Routenplaner: 54.33332, 10.18848
Beschreibung
Für Aufsehen sorgte die sechs Meter hohe Christusfigur, die Jan Koblasa für die Paul-Gerhardt-Gemeinde schuf, nicht nur wegen ihrer Ausmaße, sondern vor allem wegen ihrer außergewöhnlichen Form. An einem T-förmigen Kreuz aus Eichenholz hängt ein stilisierter Christus aus Ahornholz, lang gestreckt, ohne Arme und mit einem angedeuteten Schafskopf samt Dornenkrone.
In Frontalansicht ist die Figur sehr schmal und hoch aufragend; der seitliche Blick hingegen offenbart einen gekrümmten Körper mit kraftlos nach vorne fallendem Oberkörper. Das matt glänzend polierte Holz zeigt deutliche Verletzungen im Bereich des Oberkörpers, die durch die fehlenden Arme unterstrichen werden. Der Kopf, der einem Schafskopf nachempfunden ist, weckt Assoziationen an ein Opfertier, das zur Schlachtbank geführt wird. Das Kruzifix wurde 1983 als neuer Mittelpunkt des 1959 erbauten Kirchengebäudes eingeweiht.
Person
Jan Koblasa
Jan Koblasa wurde am 5. Oktober 1932 im tschechischen Tabor geboren. Er studierte 1952–1958 an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Nach dem Scheitern des „Prager Frühlings“ 1968 floh er über Mailand nach Norddeutschland. An der Muthesius Kunsthochschule Kiel begründete er 1969 die Bildhauerklasse, die er bis 1998 leitete. 1995 war er Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom. 2002–2005 war er Professor für Bildhauerei an der Prager Akademie der Bildenden Künste. In seiner Zeit als Professor war er Lehrmeister einer heute weithin bekannten Riege von überregional bekannten Bildhauern. Bekannt wurden die Arbeiten des Malers, Grafikers und vor allem Bildhauers durch seine teils monumentalen, archetypischen und auf religiöse wie politisch kritisch anspielenden Themen, insbesondere mit Holz-, Metall- und Steinskulpturen. Seit 1958 war er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und nahm an internationalen Symposien und Reisen teil. 1989 erhielt er den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft. Viele seiner Arbeiten befinden sich im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein sowie in privaten Sammlungen weltweit, darunter in mehr als 30 Museen und Sammlungen. Jan Koblasa starb am 3. Oktober 2017 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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