Jörg Plickat:
Schreitender Torso

Jörg Plickat: Schreitender Torso (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Jörg Plickat: Schreitender Torso (1985–1986, Bohus Granit)
Landgericht Itzehoe, Theodor-Heuss-Platz 3, 25524 Itzehoe

Routenplaner: 53.92252, 9.51377


Beschreibung

Auf der Rasenfläche vor dem Landgericht Itzehoe steht die Skulptur eines schreitenden Torsos, die Bildhauer Jörg Plickat Mitte der 1980er Jahre schuf. Zu dieser Zeit wandte sich der Künstler, der zuvor überwiegend in Holz gearbeitet hatte, dem Material Stein zu. Gleichzeitig begann er, sich von der figürlichen Darstellung zu lösen und zunehmend abstrakter zu werden. Zur gleichen Zeit und sogar aus dem gleichen Steinblock entstand auch seine Jesusskulptur vor dem Kieler Kloster.

Diese Schaffensphase ist gekennzeichnet durch eine reduzierte Abstraktion aus der Figur heraus: Das Wechselspiel zwischen figurativ gestalteten Körpersegmenten und naturbelassenen Steinkuben lässt die menschliche Figur noch recht deutlich erkennen. Die Bearbeitung der Skulptur aus grauem bis rötlichem Bohus Granit aus Schweden erfolgte im „direkten Schnitt“ im Stein, also ohne Modell, und ohne maschinelle Unterstützung nur mit Hammer und Meißel. Wenig später vollzog Jörg Plickat dann den Übergang zur additiv-konstruktiven abstrakten Formensprache, die bis heute für sein Werk kennzeichnend ist.

Person

Jörg Plickat
Jörg Plickat wurde 1954 in Hamburg geboren. 1976-80 studierte er Bildhauerei an der Muthesius Kunsthochschule Kiel bei Jan Koblasa, Georg Weiland und Manfred Sihle-Wissel. Seit 1980 ist er als freiberuflicher Bildhauer tätig. Nach anfänglich figürlichen Arbeiten wandte er sich rasch dem kubisch reduzierten Stil zu, der heute den größten Teil seines Werks kennzeichnet. Seine Arbeiten entstanden zunächst überwiegend in Holz und Stein, später meist in Bronze und Cortenstahl. Seit seiner ersten Ausstellung 1979 in Kiel war er an weit über 350 Ausstellungen weltweit beteiligt. Mehr als 100 seiner oft monumentalen Skulpturen sind im öffentlichen Raum auf vier Kontinenten und in vielen Kirchen in Norddeutschland zu finden. Seit 2013 besteht mit der „Koppel der Künste“ ein Skulpturenpark in seiner Heimatgemeinde Bredenbek. Seit 2011 hatte er verschiedene Gastprofessuren und Workshops an hochrangigen Universitäten, u.a. in Madrid und China. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. 2012 mit dem Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft, 2015 mit Australiens höchsten Preis für Bildhauerei, dem Macquarie Group Sculpture Prize sowie 2017 dem Internationalen NordArt-Preis. Jörg Plickat lebt und arbeitet in Bredenbek bei Rendsburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Sparkassenstiftung




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Galerie

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