Daten zum Werk
Johannes Schreiter: Fenster des Westportals (1999, Buntglasfenster)
St. Marienkirche, Marienkirchhof 1, 23552 Lübeck (Innenstadt)
Routenplaner: 53.86795, 10.68437
Beschreibung
Zurückhaltend in der grafischen Wirkung ist das Westportal der Lübecker St. Marienkirche gestaltet. Johannes Schreiter präsentiert eine ebenso klare wie geheimnisvolle Bildsprache, die aus wenigen Flächen, Formen und Linien in stark reduzierter Farbigkeit besteht und durch wenige rote Akzente gebrochen ist. Das Element der Klammer, das in vielen seiner Werke auftaucht, findet sich auch hier – in unterschiedlichen Variationen vertikal gereiht und geordnet. Die meisten Klammern weisen nach oben, nur einzelne in die andere Richtung. Fast jede Klammer zeigt ihre individuellen Verletzungen, bleibt jedoch in ihrer Struktur stets erkennbar. Die Reihung lässt sich mit starker Symbolkraft als zeitliche Abfolge, als Bewegung oder auch als eine Ansammlung von Individuen lesen.
Person
Johannes Schreiter
Johannes Schreiter wurde am 8. März 1930 in Buchholz (Sachsen) geboren. Ab 1949 studierte er Bildende Kunst in Münster, Mainz und Berlin. 1959 begann er mit den „Brandcollagen“ (Schwarz-Weiß-Zeichnungen), mit denen er sich u.a. bis 1975 auseinandersetzte. Seine Arbeiten waren u.a. auf Grafikbiennalen in Grenchen/Schweiz, San Francisco, Bradford, Krakau, Kattowitz, Salzburg, Biella, Frechen, Seattle und Frederikstad/Norwegen vertreten. Seit den 1970er Jahren gehörte sein künstlerischer Schwerpunkt der Glasmalerei in christlichen Kirchen und Gebäuden, die im Verlauf seines Schaffens weltweit installiert wurden. Er hatte Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit auf allen Kontinenten. 1960–63 übernahm er die Leitung der Abteilung Fläche an der Staatlichen Kunstschule Bremen, war 1963–87 Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Städel in Frankfurt am Main und dabei von 1971–74 deren Rektor. 1979 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Er ist Mitglied im Deutschen Künstlerbund, im Westdeutschen Künstlerbund und der Neuen Darmstädter Sezession. 2013 erhielt er die Ehrenbürgerschaft der Stadt Langen. Johannes Schreiter lebt in Langen (Hessen).
Weitere Informationen (extern):Wikipedia Kirchenfenster
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Galerie
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