Joseph Krautwald:
Mutter mit Kindern

Joseph Krautwald: Mutter mit Kindern (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Joseph Krautwald: Mutter mit Kindern, Ehrenmal für die Bombenopfer der Hansestadt Lübeck (1963, Muschelkalk)
Ehrenfriedhof, Nordwestecke, Sandberg, 23568 Lübeck (St. Gertrud)

Routenplaner: 53.88647, 10.70747


Beschreibung

Der Lübecker Ehrenfriedhof ist heute die zentrale Gedenkstätte der Hansestadt für die militärischen und zivilen Opfer der beiden Weltkriege und umfasst eine bewaldete Fläche von rund fünf Hektar. Angelegt wurde er ab 1914 auf Bestreben des Gartenarchitekten Harry Maasz (1880–1946). Im Jahr 1963, rund zwanzig Jahre nach dem verheerenden Bombenangriff vom März 1942, wurde als Ehrenmal für die Bombenopfer die von Joseph Krautwald geschaffene Figur einer Mutter mit ihren Kindern aufgestellt. Die Skulptur ist kantig und blockhaft stilisiert und hat die Form einer aufragenden Stele. Die Mutter ist in ein langes Gewand gehüllt und hält ein kleines Kind in den Armen, während ein zweites sich an ihre Beine klammert. Die Ausgestaltung ist auf die wesentlichen Elemente reduziert. Ähnlichkeiten mit dem Motiv der Schutzmantelmadonna sind deutlich erkennbar. Umgeben ist die Skulptur von einem kreisförmig angelegten Grabfeld.

Person

Joseph Krautwald
Joseph Krautwald wurde am 7. März 1914 in Borkendorf, Oberschlesien geboren. Nach einer Lehre als Steinmetz, setzte er diese als Bildhauerlehre fort, um dann anschließend Holzschnitzerei an der Akademie für Bildende Künste in München bei Josef Thorak zu studieren. 1939 schloss er das Studium bei Karl Albiker an der Dresdener Kunstakademie ab. Sakrale Motive waren Zeit seines Lebens das bedeutende Thema seiner Kunst. Nach dem 2. Weltkrieg zog er 1949 nach Rheine, begründete dort 1951 sein eigenes Atelier und war von dort aus mit der Gestaltung von Kapellen, Kirchen und Grabsteinen insbesondere im Münstlerland aber auch in Norddeutschland aktiv. Er schuf u.a. mehr als 300 Kreuzwegdarstellungen. Neben dem Kulturpreis der Stadt Rheine (1982) erhielt er u.a. das Bundesverdienstkreuz (1986) sowie den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen (1997). Joseph Krautwald starb am 13. Januar 2003 in Rheine.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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