Daten zum Werk
Käte Lassen: Fenster im Kirchenraum und im Turmraum (1938–39)
Kirche in Karby, An der Kirche 7, 24398 Karby
Routenplaner: 54.62313, 9.97607
Beschreibung
In der Dorfkirche in Karby befinden sich neun von Käte Lassen gestaltete Fenster, davon sieben gotische Maßwerkfenster mit kleinen Rundmedaillons im Kirchenraum und zwei große Spitzbogenfenster zu beiden Seiten im Turmraum im Eingangsbereich. Durch einen Zufall wurde an der Nordwand des Kirchenschiffs bei den Restaurierungsarbeiten in den 1930er Jahren ein vermauertes, im Originalzustand erhaltenes frühgotisches Fenster freigelegt. Nach diesem Vorbild gestaltete man die neuen Fenster und ersetzte die bisherigen barocken Rundbogenfenster mit achtflügeligen Holzrahmen. Die Fenster bestehen aus je zwei schmalen Spitzbogenteilen mit einem Medaillon als Abschluss. Die unteren Fenster tragen nur eine zarte Glasmosaikborte und transparente Scheiben. Die Medaillons sind in warmen und hellen Tönen gestaltet. Im Chorraum zeigt es die betende Maria mit Christkind, die übrigen sechs Medaillons an den Seitenwänden des Kirchenschiffs zeigen Engel mit Musikinstrumenten.
Die Fenster im Turmraum zeigen in starker Farbigkeit auf der Südseite den Kampf des Erzengels Michael mit dem Drachen sowie auf der Nordseite einen stehenden Soldaten mit Helm und Gewehr sowie starrem Gesichtsausdruck vor einem Gräberfeld. Bereits seit 1921 bestand hier eine Gedenkstätte für die im ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten der Gemeinde. Daher sollten auch die Fenster auf die Ehrung der Krieger beziehen.
Person
Käte Lassen
Käte Lassen wurde am 7. Februar 1880 in Flensburg geboren. Sie studierte nach kurzem Besuch der Hamburger Gewerbeschule 1898–1902 an der Damenakademie des Münchener Kunstvereines bei Ludwig Schmid-Reute, Maximilien Dasio, Angelo Jank sowie im Privatunterricht 1902–04 bei Hugo von Habermann. Bei ihrem Schwerpunkt in der Malerei mit landesbezogenen Motiven aus Schleswig-Holstein und Dänemark, schuf sie u.a. neben Fresken auch Entwürfe für Glasfenster und ab 1925 Holzschnittarbeiten und Skulpturen. 1904 kehrte sie nach Flensburg zurück und hatte im elterlichen Haus ihr eigenes Atelier. Eine erste Einzelausstellung hatte sie 1907 im Flensburger Kunstgewerbemuseum. Verschiedene Aufenthalte und Studienreisen nach Dänemark brachten sie dann ab 1919 darüber hinaus auch immer wieder nach Berlin. Regimenahe Aufträge und Versuche der Vereinnahmung durch die Nazis führten zur kritischen Beurteilung ihrer Ausstellungen und der Verweigerung der Einreise nach Dänemark bis 1950. Ihre Arbeiten findet man heute auch in Museen in Kiel, Flensburg, Husum, Altona und Berlin. Käte Lassen starb am 22. Dezember 1956 in Flensburg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster
Literatur:
Christina Mahn: Käte Lassen 1880 - 1956. Grenzgängerin der Moderne (Dissertation Kiel 2006), Heide 2007
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Galerie
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