Klaus Kütemeier:
Sitzendes Paar

Klaus Kütemeier: Sitzendes Paar (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Klaus Kütemeier: Sitzendes Paar
(1968–1970, Schwarzer Granit, dort aufgestellt 2014)
Am Ehrenhain / Schmalfelder Straße, 24568 Kaltenkirchen

Routenplaner: 53.84336, 9.95905


Beschreibung

Zwei menschliche Figuren sitzen nebeneinander am Eingang zum Ehrenhain in Kaltenkirchen. Bildhauer Klaus Kütemeier schuf aus schwarzem Granit zwei einzelne Skulpturen, die auf je einem Sockel nebeneinander aufgestellt sind. Es handelt sich um die Figuren eines jungen Mannes und einer jungen Frau, die beide unbekleidet und in aufrechter Körperhaltung sitzen. Ihre Körperhaltungen ähneln einander stark, beide blicken nach vorn und haben die Hände locker ruhend auf den Oberschenkeln abgelegt.

Die Figuren sind auf das Wesentliche reduziert: Ohne Tätigkeit und ohne einhüllende Kleidung, mit ihren geglätteten und idealisierten Körpern stellen sie mehr die „Idee“ eines Menschen dar als dass sie tatsächlich nach lebenden Vorbildern gestaltet wurden. Die beiden Personen sitzen zwar nebeneinander, treten aber nicht direkt miteinander in Beziehung. Man könnte fast sagen: Es sind die Hüllen von Menschen, aber ihnen fehlt die Menschlichkeit. Und genau damit regen sie zur Frage an, was denn überhaupt den Mensch zum Menschen macht. Worin zeigt sich unsere Kraft, unsere Individualität und Vitalität? Mit welchem Inhalt füllen wir die Formen aus?

Die Skulptur stand seit 1974 vor dem Klinikum in Kaltenkirchen und wurde nach der Schließung des Krankenhauses heimatlos. Die Suche der Stadtverwaltung nach einem neuen Standort gestaltete sich schwierig, da an verschiedenen Stellen keinerlei Interesse am Kunstwerk bestand. In einer Bürgerbefragung wurde schließlich 40 Jahre nach der erstmaligen Aufstellung der neue Standort in einer kleinen Grünanlage gewählt.

Person

Klaus Kütemeier
Klaus Kütemeier wurde 1939 in Delmenhorst geboren. 1960–1966 studierte er Bildhauerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Gustav Seitz, dessen Meisterschüler er anschließend war, und arbeitete seitdem als freier Bildhauer in Hamburg. Seit den 1960er Jahren widmete er sich der realistischen Skulptur, wobei er vornehmlich in Stein arbeitete. Seit 1968 stellte er seine Arbeiten in Ausstellungsbeteiligungen und Gruppenausstellungen in Norddeutschland oder auch u.a. in Berlin, München oder Tokio oder Marseille aus. Ab 1971 waren seine Werke darüber hinaus in Einzelausstellungen in Hamburg, Bremen, Freiburg, Lübeck und 2010 auf Schloß Gottorf in Schleswig zu sehen. Er gehörte mit seinen figürlichen Plastiken zu den produktiven Künstlern mit Arbeiten im öffentlichen Raum in Hamburg und Schleswig-Holstein. Die Arbeiten an einzelnen Figuren dauerten oft mehrere Jahre, bis die Formen vollendet waren. Seine Figuren besitzen eine ausgewogene Formensprache und muten archaisch und zeitlos an. Klaus Kütemeier starb am 26. Juli 2013 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur:
Klaus Kütemeier, Skulpturen Plastiken Zeichnungen — Klaus Kütemeier zum Gedächtnis, Bildwerke und Zeichnungen, Kunst in der Handelskammer, Heinz Spielmann — Klaus Kütemeier Skulpturen, 1970/71 — Klaus Kütemeier, Brunnen und Skulptur auf dem Werkplatz, Heinz Spielmann, Freie Akademie der Künste in Hamburg — Eine herrlich langsame Kunst, Klaus Kütemeier, Bildhauerei 1963-2009, Stiftung Schloß Gottorf (Texte Gädeke, Fitschen)




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Galerie

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