Martin Wolke:
Muschelläufer

Martin Wolke: Muschelläufer (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Martin Wolke: Muschelläufer (2005, Fiberglas, GFK)
Rondeel, 22926 Ahrensburg

– nicht mehr am Standort vorhanden –

Routenplaner: 53.67302, 10.23912


Beschreibung

Der Muschelläufer von Ahrensburg ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt, denn seit seiner Aufstellung 2005 mitten in der Fußgängerzone der Stadt hat er für ebenso lautstarke wie polarisierte Diskussionen gesorgt. Die Installation aus Fiberglas zeigt einen Mann im blauen Anzug, der eine riesige Muschel herabläuft. Die Gestaltung in kräftigen Farben und leicht stilisierter Darstellung erinnert an bunte Comicfiguren. Volkes Zorn richtet sich vor allem gegen die übergroßen Füße sowie den Umstand, dass statt seiner rechten Hand eine zweite, kleinere Muschel zu sehen ist. Ursprünglich ist in der Muschel ein Lautsprecher integriert, der zum interaktiven Umgang einlädt, doch ist dieser nach mehrfachen Zerstörungen seit Jahren außer Betrieb. Die öffentliche Diskussion über das Werk geht auch mehr als ein Jahrzehnt nach der Aufstellung unvermindert weiter. Gestaltet wurde das Werk vom Kieler Künstler Martin Wolke, der unter anderem auch die Nixe im Eckernförder Kurpark und die grünen Riesen im Wind am Bahnhof von Westerland geschaffen hat. Auch bei diesen Arbeiten überzeichnet der Künstler das gängige Schönheitsideal, doch sind an diesen Orten ähnliche Kontroversen nicht bekannt. Im Gegenteil: Die Plastiken sind beliebte Fotomotive und gelten als Wahrzeichen.

Nach langen Streitigkeiten über Reparaturkosten wurde die stark beschädigte Plastik im Frühjahr 2021 entfernt. Anfang 2023 wurde bekannt gegeben, dass die Figur an den Künstler zurückgegeben wurde nicht erneut in Ahrensburg aufgestellt wird.

Person

Martin Wolke
Martin Wolke wurde 1971 in München geboren. 1993–1999 studierte er Bildhauerei bei Jan Koblasa an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. 2000 erhielt er einen Lehrauftrag für Bildhauerei an der Christian Albrechts Universität zu Kiel, dann 2003 ebenso an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Seine teils aus Fiberglas gefertigten, oftmals mit spielerischen oder kuriosen Motiven geschaffenen Werke für den öffentlichen Raum stellen gewohnte Sichtweisen in Frage oder provozierten auch – teils schon im Vorfeld der Realisierung – immer wieder lebhafte und kontroverse Diskussionen Seit 2000 kann man seine Arbeiten in verschiedenen deutschen Städten im öffentlichen Raum als auch seit 2001 in Galerien und Messen sehen.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Sparkassenstiftung

Galerie

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