Otto Flath:
Altarfiguren in der Christuskirche

Otto Flath: Altarfiguren in der Christuskirche (Foto: Marlise Appel, Evangelische Akademie der Nordkirche, 2024)

Daten zum Werk

Otto Flath: Altar (1938, Pappelholz, 400 x 300 cm)
Christuskirche Rethwischdorf, Kirchberg 15, 23847 Rethwisch

Routenplaner: 53.78064, 10.44298


Beschreibung

An der Seitenwand der Christuskirche in Rethwischdorf befindet sich eine Altarwand von Otto Flath, bestehend aus sieben einzelnen Figuren, die jeweils aus dem Stamm einer Pappel vom Gut Frauenholz entstanden sind. Vor der Einweihung der Kirche im Jahr 1970 standen die Figuren in der Kapelle (heute Gemeindesaal) neben dem Pastorat, dann wurden sie zunächst verteilt in der neuen Kirche aufgestellt. Mit Hilfe von Tischler Behnke, der auch das Altarkreuz ohne Corpus sowie das Außenaltarkreuz geschaffen hat, wurde die Gruppe später in der Kirche wieder zusammengeführt. In der Mitte steht als größte Figur Jesus, während zu beiden Seiten jeweils drei zeitgenössische Personen gereiht stehen: „Jesus Christus segnet die Menschen in ihren jeweiligen Befindlichkeiten. Er segnet nicht die Befindlichkeiten, sondern diejenigen, die diesen Befindlichkeiten durch ihre je unterschiedliche Situation ausgesetzt sind.“ So verbinden sich das schlichte Kreuz an der Altarwand und die Gruppe an der linken Wand zu einem hoffnungsvollen Symbol der Auferstehung.

Person

Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur:
Werke von Otto Flath in Norddeutschland. GedenkenBedenken. Informationen zur Erinnerungskultur im Bereich der Nordkirche, Band 5, 2024
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975




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Galerie

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