Daten zum Werk
Otto Flath: Wiederkunft Christi (1947, Linde, 230 x 180 cm, dreiteilig)
Kunsthalle Otto Flath, Bismarckallee 5, 23795 Bad Segeberg
Routenplaner: 53.94594, 10.3086
Beschreibung
Die Kunsthalle Otto Flath präsentiert in ihrer Daueraustellung rund 40 Holzbildwerke des Künstlers. Standen die ersten Werke Otto Flaths nach seiner Rückkehr aus der Gefangenschaft im Frühjahr 1946 noch stark unter dem Zeichen der Verarbeitung der Kriegserlebnisse, wandte er sich später wieder hoffnungsvollereren Werken zu. 1947 entstand aus drei Lindenstämmen die mächtige Arbeit Wiederkunft Christi. Der Künstler präsentiert dort 125 Figuren rund um den auferstandenen und segnenden Christus. Das Werk ist inspiriert vom 1. Thessalonichen Brief: „Er selbst, der Herr, wird niederkommen vom Himmel … und die Toten in Christo werden auferstehen zuerst. Danach wir, die wir leben.“ Im unteren Teil sind die lebenden Menschen auf der Erde dargestellt, darüber die bereits Vorstorbenen, die den wiederkehrenden Herrn begrüßen. Im Mittelpunkt der Darstellung steht die große Freude des Wiedersehens.
Person
Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
Literatur:
Werke von Otto Flath in Norddeutschland. GedenkenBedenken. Informationen zur Erinnerungskultur im Bereich der Nordkirche, Band 5, 2024
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975
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