Richard Engelmann:
Schlummernde

Richard Engelmann: Schlummernde (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2019)

Daten zum Werk

Richard Engelmann: Schlummernde (1909/10, Muschelkalkstein)
Schrevenpark, Schreventeich nahe der Klopstockstraße, 24116 Kiel (Schreventeich)

Routenplaner: 54.32646, 10.12395


Beschreibung

Der Bildhauer Richard Engelmann gilt als Meister der alten Schule, der – obwohl später als Professor für Bildhauerei am Weimarer Bauhaus tätig – stilistisch im Neoklassizismus verwurzelt ist. Zu seinen Hauptwerken gehören mehrere großformatige weibliche Aktfiguren, die er kunstvoll in Szene setzt. Das Motiv der ruhenden oder liegenden Frau taucht in seinem Werk mehrfach auf, so auch bei der Schlummernden im Schrevenpark, die entspannt in ihrem Sessel halb sitzt und halb liegt. Der Kopf fällt leicht zur Seite und wird von der rechten Schulter getragen, während der linke Arm nach oben ins Haar greift. Die ganze Haltung ist ausgewogen und fein ausbalanciert. Während der Körper klar herausgearbeitet ist, bleibt der Sessel im deutlichen Kontrast nur grob gestaltet. Die Skulptur folgt der Formtheorie Adolf von Hildebrands, nach der sie auf eine wesentliche Ansicht (frontal oder leicht schräg) konzentriert sein soll.

Die Plastik wird 1926 von der Stadt Kiel angekauft und im damaligen Hohenzollernpark (heute Schrevenpark) aufgestellt. 1950 erfolgt die Umstellung in die Innenstadt an den Kleinen Kiel, im Jahr 2002 dann aber erneut die Rückführung an ihren früheren Standort.

3D-Modell:

Venus von Kilo by funix on Sketchfab (mit freundlicher Genehmigung von Henryk Furs)

Person

Richard Engelmann
Richard Engelmann wurde am 5. Dezember 1868 in Bayreuth geboren. 1892-93 studierte er an der Münchener Kunstakademie. Nach Aufenthalten in Paris 1893–95 und Florenz 1896–99 lebte er ab 1899 in Berlin. War Rodin in seiner künstlerischen Anfangszeit einer seiner stilistischen Vorbilder, entwickelte er in den 1910er Jahren seinen eigenen Stil mit monumentalen Steinskulpturen von Aktfiguren und Frauengestalten im Außenbereich. Mit seinen Arbeiten war er insbesondere im öffentlichen Raum von Freiburg und Weimar präsent, aber man findet seine Arbeiten auch in Görlitz, Hamburg oder Kiel. Zwischen 1913 und 1914 und nach dem Krieg 1921–1933 war er als Professor der Bildhauerklasse an der Hochschule für Bildende Kunst in Weimar tätig. Dort unterhielt er später auch sein Atelier. Durch den intensiven Austausch mit Walter Gropius, Andreas Feininger und Henry van der Velde hatte er auch zum Bauhaus Kontakt. In dieser Zeit erweiterte er seine künstlerische Ausrichtung um realistische Porträtbüsten bekannter Persönlichkeiten. 1935 erhielt er aufgrund seiner jüdischen Herkunft Berufsverbot, woraufhin er nach Kirchzarten bei Freiburg umsiedelte. Dort starb Richard Engelmann am 11. September 1966.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia




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Galerie

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