Daten zum Werk
Siegfried Möller: Stehender Mann Kriegerdenkmal
(1923, Sandstein, Höhe ca. 2,5 Meter)
Hintz-Park, Museumstraße 2, 25709 Marne
Routenplaner: 53.95475, 9.0109
Beschreibung
Nachdem im September 1922 bereits zwei Kriegerdenkmäler von Siegfried Möller in Marne eingeweiht wurden, folgte ein Jahr später die Einweihung eines weiteren Denkmals auf dem Friedhof in Kronprinzenkoog. Die Arbeiten ähneln sich stark und zeigen expressionistisch gestaltete, nackte Soldaten, die ihre Schwerter gesenkt haben. Die ersteren beiden liegen ausgestreckt auf ihren Sockeln, der letztere steht aufrecht. Mit der linken Hand drückt er sein Schwert an den Oberschenkel und die Hüfte, während er die rechte Hand hinter den Rücken hält. Der Kopf ist weit nach rechts gedreht. Klar ist, dass dieser Krieger nicht bereit zum Kampf ist und verletzlich scheint. Vielleicht ist dies der Grund, warum das Denkmal bereits Mitte der 1930er Jahre wieder entfernt wurde, als die Nationalsozialisten die Macht im Lande übernommen hatten. Aber vielleicht störte man sich auch an der Nacktheit, die möglicherweise als unpassend für eine Aufstellung auf dem Friedhof empfunden wurde. Jahrzehntelang lagerte es fortan auf dem Grundstück des Steinmetzes Gnekow, wuchs dort vollkommen ein und wurde erst 1991 wiederentdeckt, nachdem der Sohn und Nachfolger Paul Heinrich Gnekow seine Werkstatt an einen neuen Standort verlegte. Im Jahr 2002 fand das Denkmal als Zeitzeugnis seinen neuen Standort im Hintz-Park, wo es in einer Nische so aufgestellt wurde, dass der Blick des Mannes direkt zum Heimatmuseum weist.
Person
Siegfried Möller
Siegfried Möller wurde am 1. Februar 1896 als Sohn des Malers und Illustrators Adolf Möller in Altona geboren. 1911-15 lernte er an der Altonaer Handwerker- und Kunstgewerbeschule bei dem Bildhauer August Henneberger. Dann wurde er zum Kriegsdienst eingezogen. 1918 desertierte er, wurde daraufhin zum Tode verurteilt und später begnadigt. Nach dem Krieg setzte er 1919/20 die Ausbildung fort. Anschließend arbeitete er in seiner eigenen Werkstatt als Bildhauer. Zwischen 1923 und 1935 richtete er fünf kunstkeramische Werkstätten in keramischen Fabriken ein und war daneben für andere kunstkeramische Werkstätten tätig. Von 1936 bis 1969 erstellte er Entwürfe für die Fürstenberger Porzellan Manufaktur. 1936 wurde er Lehrer an der Nordischen Kunsthochschule Bremen. Nach dem Zweiten Weltkrieg war er für die Keramik Manufaktur Kupfermühle tätig. 1947-54 leitete er die Keramikklasse der Landesschule für Handwerk und angewandte Kunst in Kiel, aus der später die Muthesius Kunsthochschule hervorging. Ab 1954 arbeitete er in eigener Werkstatt in Plön. Siegfried Möller starb am 13. September 1970 in Kiel.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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