Wolf Bröll:
Offener Torso

Wolf Bröll: Offener Torso, (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen)

Daten zum Werk

Wolf Bröll: Offener Torso (1992, Diabas)
Bürgergärten, Stiftung Heiligen-Geist-Hospital, 23552 Lübeck (Innenstadt)

Routenplaner: 53.87069, 10.69091


Beschreibung

Ein aufrecht stehender Block aus schwarzem Diabas mit den sichtbaren, rauen Bruchkanten und den Spuren der Bohrkanäle bildet die Grundlage, aus der der Bildhauer Wolf Bröll seinen Offenen Torso entwickelt. In den bearbeiteten und glatt polierten Bereichen zeigt sich in Fragmenten die Form einer menschlichen Gestalt: Schulter, Hüfte, Bein. Fast scheint es, die Figur wachse aus dem Stein heraus oder würde selbst mit ihm verwachsen. Der Torso erscheint mehr als ein flüchtiges Bild, denn als klare Gestalt und kontrastiert mit der urwüchsigen Form des groben Steines. Der Eindruck bleibt bewusst unfertig und fragmentiert, erinnert ein wenig an archäologische Fund- und Bruchstücke, ohne diese zu imitieren. Denn die endgültige und eigenständige Form ergibt sich direkt aus dem Ursprungsmaterial. Das poetische Spiel der Kontraste von roh und poliert, von rund und eckig sowie das lebendige Schattenspiel und die Maserung sind wichtiger als die Erinnerung an den menschlichen Körper. Der Eingriff des Künstlers beschränkt sich aus einige Partien des steinernen Körpers; die übrige Arbeit übernimmt die Vorstellungskraft der Betrachter.

Person

Wolf Bröll
Wolf Bröll wurde 1950 in Stuttgart geboren. Anfangs arbeitete er als Fotograf, 1973 schloss er seine Gesellenprüfung an der Bundesfachschule für Fotografie in Hamburg ab und war bis 1978 als Fotograf in Berlin tätig. 1979 begann er ein Bildhauerstudium an der Hochschule der Künste Berlin, dann von 1981–1983 an der Kunsthochschule Kassel. Seitdem war er freischaffend tätig. Er starb am 2. Mai 2016 in Mandelbeck bei Northeim.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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