Daten zum Werk
Karl-Henning Seemann: Memorial für die Kieler Altstadt
(2005, Bronze, Höhe ca. 0,8 m)
Kieler Kloster, Falckstraße 9, 24103 Kiel (Altstadt)
Routenplaner: 54.32415, 10.13957
Beschreibung
Für das Kieler Kloster gestaltet der Bildhauer Karl-Henning Seemann neben dem Monument für den Stadtgründer Graf Adolf IV. von Schauenburg auch ein Mahnmal, das an die fast vollständige Zerstörung der Stadt während des Zweiten Weltkriegs erinnert und damit das dunkelste Kapitel 700 Jahre nach der Stadtgründung 1242 markiert. Es steht im Garten des Klosters auf der östlichen Seite unter hohen Bäumen. Wie auf einem Altar präsentiert der Künstler eine schwere und 120 cm breite Bronzeplatte mit einem Relief der zerstörten mittelalterlichen Stadtanlage. Am deutlichsten zu erkennen sind das doppelte Straßenkreuz rund um den Alten Markt sowie in der Mitte die Ruine der St. Nikolaikirche. Wie alle anderen Gebäude der Altstadt, ist auch sie schwer beschädigt. Am unteren Rand sind gesunkene Schiffe im Kieler Hafen zu sehen. Weil Grundriss und Gebäude in ihrer zerstörten Form dargestellt sind, entsteht ein fast abstrakter Eindruck, der das Ausmaß der Schäden umso deutlicher macht. Das aus den parallel verlaufenden Straßen der Altstadt gebildete Kreuz erinnert zudem als Symbol an die im Krieg zerstörte Klosterkirche und ihren Altar genau an der Stelle des heutigen Memorials. Als drittes Objekt des künstlerischen Gesamtkonzeptes steht ein Brunnen direkt gegenüber.
Person
Karl-Henning Seemann
Karl-Henning Seemann wurde am 13. März 1934 in Wismar geboren. 1953–55 studierte er an der Hochschule für Bildende und Angewandte Künste Berlin-Weißensee und 1955–59 an der Hochschule für Bildende Künste Berlin-Charlottenburg bei Bernhard Heiliger. 1959 schloss sich ein Kunsterzieherexamen an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart an. 1961–65 war er Assistent am Lehrstuhl für Modellieren und Aktzeichnen an der TH Braunschweig bei Jürgen Weber. 1974 bis 1997 war er Professor an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Die Identität der Perspektive spielt in seinen Arbeiten eine wesentliche Rolle. Dabei sollen die Skulpturen die Spannung zur Architektur als auch die Landschaft um sie herum mit einbinden und diese Wirkung und Entfernung soll auch noch in der Nähe erlebbar und spürbar bleiben. Er lebte und arbeitete in Löchgau in Baden-Württemberg. Dort starb er am 14. Januar 2023.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Der Eintrag wurde erstellt von Jan Petersen. Über das Kontaktformular können Sie mir bequem eine Nachricht senden, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Kunstwerk oder zum Künstler haben.
Galerie
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