Ulrich Eller:
Eisenblock

Ulrich Eller: Eisenblock (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2016)

Daten zum Werk

Ulrich Eller: Eisenblock (1995, Eisen, Elektronik)
Fachhochschule Kiel, Sokratesplatz, 24149 Kiel (Neumühlen-Dietrichsdorf)

Routenplaner: 54.33333, 10.18083


Beschreibung

Was sind denn das für eigenartige Geräusche, und wo kommen sie her? Auge und Ohr werden von dem acht Meter langen und drei Meter hohen, rostigen Quader angezogen, der schwer und massiv auf dem Sokratesplatz vor dem Hochhaus der Fachhochschule steht. Früher war auf dem Gelände eine Werft angesiedelt, und genau daran erinnern neben dem containerartigen Block vor allem die Klänge, die aus dem Inneren des Eisenblocks dringen: an die Geräusche der Arbeiter im Umgang mit dem schweren Stahl.

Spannend ist der Kontrast zwischen dem ganz schlicht gehaltenen Eisenblock mit seiner strengen Geometrie und der spröden Oberfläche auf der einen Seite und der großen Vielfalt der Geräusche, die aus dem Inneren nach außen dringen. Wer eine Zeitlang seine Ohren spitzt und den Klängen lauscht, stellt fest, dass die Schläge mal näher und mal entfernter klingen, mal heller und mal dunkler, mal lauter und mal leiser sind. Mit dem Gehör lässt sich nachvollziehen, an welcher Stelle im Inneren die Klänge erzeugt werden, auch wenn die Augen nichts davon sehen können. Doch lässt sich nicht vorhersagen, welches Geräusch als nächstes nach außen dringen wird, denn die Klänge werden von einem Computerprogramm nach dem Zufallsprinzip erzeugt. Für die Augen strahlt der Eisenblock eine unbewegte Ruhe aus, für die Ohren ist er quicklebendig.

Der große Quader aus unbehandelten, geschweißten Stahlplatten birgt innen eine freihängende Stahlplatte und außerdem 24 Elektro-Hub-Magneten, welche für die unterschiedlichen Klänge sorgen. Ein Computerprogramm bestimmt, welcher Magnet zu welchem Zeitpunkt mit Strom versorgt wird und steuert so die Schlagstärke, das Volumen, das Tempo und die Klangfarbe.

Weitere Infos: FH Kiel

Person

Ulrich Eller
Ulrich Eller wurde 1953 in Leverkusen geboren und wuchs in Dithmarschen auf. 1977–1983 studierte er an der Hochschule der Künste in Berlin. 1994 wurde er zum Professor an der Fachhochschule Hannover für Plastik und Raum, grenzüberschreitende, künstlerische Inszenierung berufen, 2001 zum Professor für Klangskulptur/Klanginstallation an der FH Hannover. Seit 2004 ist er Professor für Klangskulptur/Klanginstallation an der HBK Braunschweig.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia




———
Der Eintrag wurde erstellt von Jan Petersen. Über das Kontaktformular können Sie mir bequem eine Nachricht senden, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Kunstwerk oder zum Künstler haben.

Videoclip

Galerie

(Bilder anklicken für Großansicht)