Max Beckmann:
Adam und Eva

Max Beckmann: Adam und Eva (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2025)

Daten zum Werk

Max Beckmann: Adam und Eva (1936, Steinguss, überfasst)
Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall 5, 20095 Hamburg (Altstadt)

Routenplaner: 53.55506, 10.0031


Beschreibung

In der Sammlung der Hamburger Kunsthalle befindet sich die Skulptur Adam und Eva von Max Beckmann. Es ist die größte und einzige mehrteilige Figur von insgesamt nur acht Plastiken, die der Künstler schuf. Das Werk aus gefärbtem Gips ist die Urfassung, nach der später Varianten in Bronze und Terrakotta entstanden. Auf einem Schemel hockt schwer ein großer Adam, der in der Hand eine kleine Eva hält, während während die Schlange sich zwischen den Schenkeln hindurch um seinen Körper schlingt und von der Schulter herab auf Eva blickt. Der Künstler thematisiert hier den Konflikt zwischen den Geschlechtern und wendet sich mit der etwas ungelenken Darstellung des Mannes gegen das von den Nationalsozialisten zu der Zeit propagierte, idealisierte Körperbild.

Werke von Max Beckmann in der Sammlung der Hamburger Kunsthalle (extern): Website

Person

Max Beckmann
Max Carl Friedrich Beckmann wurde am 12. Februar 1884 in Leipzig geboren. Er besuchte 1901–03 die Weimarer Kunstschule beim norwegischen Porträt- und Genremaler Carl Frithjof Smith. Ohne Abschluss reiste er nach Paris, Amsterdam, Den Haag und nach Scheveningen, später nach Genf. Anschließend richtete er in Schöneberg bei Berlin ein Atelier ein. 1906 erhielt er den Villa-Romana-Preis und beteiligte sich an der 11. Ausstellung der Berliner Secession, deren Mitglied er 1907 wurde. In den Folgejahren beteiligte es sich an den großen Jahresausstellungen des Deutschen Künstlerbundes. Seine traumatischen Erfahrungen im Ersten Weltkrieg setzte er später in Grafik und Malerei um. Seit 1925 leitete er ein Meisteratelier an der Kunstgewerbeschule in Frankfurt. 1928 erhielt er Reichsehrenpreis Deutscher Kunst, und es gab eine eine erste umfassende Beckmann-Retrospektive in der Kunsthalle Mannheim. 1930 nahm er an der Biennale in Venedig teil. In der NS-Zeit war er einer der meistgehassten Künstler, über 650 seiner Werke in deutschen Museen wurden beschlagnahmt. 1937 verließ er Deutschland und lebte im Exil in Amsterdam. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er 1947 ein Visum für die USA. Dort übernahm er eine Meisterklasse an der School of Arts der Washington University in St. Louis. Neben Reisen quer durch die USA und Lehrtätigkeiten in Boulder (Colorado) und Carmel (Kalifornien) nahm er Ende 1949 eine Professur für Malen und Zeichnen an der Art School des Brooklyn Museums in New York an. Er schuf in fünf Jahrzehnten etwa 850 Ölgemälde, Tausende von Zeichnungen, Illustrationen, Skizzen und Entwürfe sowie fast 400 Lithographien, Radierungen und Holzschnitte. In den 1930er Jahren schuf er acht Skulpturen. Er wird zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der Klassischen Moderne des 20. Jahrhunderts gezählt. Max Beckmann starb am 27. Dezember 1950 in New York City.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia




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Galerie

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