Daten zum Werk
Adolf Brütt: Reiterstandbild des Kaisers Wilhelm I.
(1896, Bronze, Granitsockel, Höhe ca. 3,5 m, mit Sockel ca. 7,0 m)
Schlossgarten, 24103 Kiel (Düsternbrook)
Routenplaner: 54.32653, 10.14417
Beschreibung
Mit der Reichsgründung 1871 wird der preußische König Wilhelm I. (1797–1888) zum deutschen Kaiser ernannt. Seine Regentschaft ist von eiserner Pflichterfüllung in einem florierenden Reich geprägt. Als er 90-jährig stirbt, hat er im ganzen Reich eine hohe Popularität erreicht, auch in Schleswig-Holstein, das ursprünglich der preußischen Vorherrschaft sehr kritisch gegenübersteht. Überall im Land werden zu seinen Ehren Denkmäler errichtet. In Kiel erhält nach einem Wettbewerb der Bildhauer Adolf Brütt den Auftrag, der ein prächtiges Reiterstandbild mit reichen Verzierungen erstellt. Auf einem hohen Sockel steht überlebensgroß der berittene Monarch. Die Verzierungen am Sockel demonstrieren regionale Verbundenheit: Ein Bronzerelief zeigt die Grundsteinlegung 1887 für den heutigen Nord-Ostsee-Kanal, ein zweites erinnert an die schleswig-holsteinische Erhebung 1849 gegen Dänemark. Zwei bronzene Figuren an der Vorderseite verkörpern als Fischerin und als Bäuerin die Landesteile Schleswig und Holstein, während eine dritte Figur die Marine symbolisiert. Die drei Bronzefiguren werden im Krieg eingeschmolzen, um Waffen herzustellen, das Standbild selbst übersteht den Krieg schwer beschädigt. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1972 wird das Denkmal aufwändig restauriert, allerdings ohne Wiederherstellung der drei Bronzefiguren.
Person
Adolf Brütt
Adolf Carl Johannes Brütt wurde am 10. Mai 1855 in Husum geboren. Nach einer Steinbildhauerlehre in Kiel studierte er 1875–1878 an der Berliner Kunstakademie und war Meisterschüler des Bildhauers Leopold Rau. Die Schwerttänzerin von 1891–1893, für die er auf der Weltausstellung in Paris 1900 die Goldmedaille bekam, machte ihn auch über die deutschen Grenzen hinaus bekannt. Goldene Medaillen erhielt er auch für seine Ausstellungen in Berlin, Melbourne, St. Louis 1904 und Chicago 1893. Er war Professor und Senator der Preußischen Akademie der Künste, Berlin und gilt als einer der Hauptvertreter des norddeutschen Realismus. Adolf Brütt starb am 6. November 1939 in Bad Berka/Thüringen. Sein Nachlass wird vom Nordsee Museum Nissenhaus in Husum verwaltet.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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