Barbara Haeger:
Sitzende

Barbara Haeger: Sitzende (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Barbara Haeger: Sitzende (1954, Bronze)
Alter Teichweg / Gravensteiner Weg, 22049 Hamburg (Dulsberg)

Routenplaner: 53.58727, 10.06706


Beschreibung

Auf einem Sockel aus zwei querliegenden Betonquadern (früher offenbar eine Brunnenanlage) hockt eine bronzene junge Frau. Sie hat es sich auf einem niedrigen Schemel gemütlich gemacht, auf den sie den linken Fuß abgestellt hat. Der linke Arm hängt herab und berührt den Schemel, während sie den rechten Arm locker in den Schoß legt. Der Kopf ist leicht gesenkt. Barbara Haeger präsentiert ihre Figur in rundlich gespannten und reduziert stilisierten Formen. Die Gestaltung des Kopfes tritt zugunsten des sitzenden Körpers zurück. Die Körperhaltung ist stark unsymmetrisch und leicht zur Seite gedreht. In der formalen Gestaltung erinnert das Werk an die Große Liegende am Grindelberg. In beiden Plastiken wird die ruhende Haltung der Körper ohne jede Tätigkeit und erzählerische Absicht zum Thema.

Person

Barbara Haeger
Barbara Haeger wurde am 26. November 1919 in Loslau (Schlesien), heute Wodzisław Śląski, Polen geboren. Sie studierte Bildhauerei 1938–1939 an der Städelschule in Frankfurt am Main, 1939–1941 an der Akademie Dresden, 1941–1943 an der Akademie Berlin und 1948–1949 an der Landeskunstschule Hamburg (bei Edwin Scharff). Danach hatte sie abwechselnd Ateliers in verschiedensten Städten: 1953 in Hamburg, ab 1965 in Paris, ab 1970 in New York und ab 1980 wieder in Hamburg. Sie stellte u. a. in Hamburg, München, Paris, London, New York, Mexiko, Santa Cruz und Dar es Salaam aus und gab in verschiedenen Ländern Workshops zur Bildhauerei. Unter dem Titel „Zerstörung der Form“ machte sie mit ihren Bronzefiguren die Zerstörung der Menschengestalt und Menschenwürde zu ihrem künstlerischen Thema nach den Weltkriegen. Und auch deshalb vermied sie eine Positionierung ihrer Arbeiten vor der Architektur des Wiederaufbaus den Symbolen einer sich wieder aufstrebend entwickelnden Gesellschaft. Barbara Haeger beschäftigte sich auch als engagierte Schriftstellerin und als Schmuckgestalterin. Sie starb am 17. Juni 2004 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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