Bernhard Heiliger:
Fünf Erdteile

Bernhard Heiliger: Fünf Erdteile (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2016)

Daten zum Werk

Bernhard Heiliger: Fünf Erdteile (1961, Bronze, Höhe: 320 cm)
Stresemannplatz vor der Hauptpost/Neues Rathaus, 24103 Kiel (Vorstadt)

Routenplaner: 54.31814, 10.13448


Beschreibung

Der Wiederaufbau der Stadt nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges ist im vollen Gange, als Ende der 1950er Jahre mit dem Bau der neuen Hauptpost am Stresemannplatz begonnen wird. Für die Kunst am Bau vor dem Gebäude beauftragt die Oberpostdirektion den Berliner Bildhauer Bernhard Heiliger. Seine moderne und ungegenständliche Formensprache stößt zu Beginn der 1960er Jahre in weiten Teilen der Bevölkerung auf Ablehnung und Unverständnis, denn bis dahin sind die Kieler im öffentlichen Stadtraum vor allem Abbildungen von Menschen und Tieren gewohnt. Der Künstler präsentiert stattdessen eine freie Form, die sich von jedem Vorbild löst und allein auf die dynamische und kraftvolle Wirkung zielt. Er experimentiert spielerisch mit der Wirkung von plastischen Elementen, die als Körper gemeinsam im Raum stehen und aus jedem Blickwinkel unterschiedlich wirken. Mit ihrer reich gegliederten Form stellt sich das Werk selbstbewusst dem blockhaften Gebäude und seiner klaren und schmucklosen Architektur entgegen. Die leichte Ähnlichkeit mit einer Gruppe von Menschen wie auch mit den Umrissen der Kontinente erklärt den Titel Die fünf Erdteile.  

Person

Bernhard Heiliger
Bernhard Heiliger wurde am 11. November 1915 in Stettin geboren. 1930–1933 machte er eine Lehre zum Steinbildhauer, danach bis 1936 eine Ausbildung an der Werkschule für gestaltende Arbeiten in Stettin beim Bauhaus-Schüler Kurt Schwerdtfeger. 1938–1941 studierte er an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin in der Klasse von Arno Breker. 1945 ließ er sich in Berlin als freier Bildhauer nieder. 1949–1986 war er Professor an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste in Berlin, berufen von Karl Hofer. Mit seinen Werken war er unter anderem auf der documenta I (1955) und II (1959) in Kassel, der Biennale in Venedig (1956) und der Weltausstellung in Brüssel (1958) vertreten. 1951–1960 war er Vorstandsmitglied des Deutschen Künstlerbundes. Ab den 1960er Jahren wandte er sich zunehmend der abstrakten Kunst zu. Am 25. Oktober 1995 starb Bernhard Heiliger in Berlin.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

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Galerie

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