Edwin Scharff:
Schaffender

Edwin Scharff: Schaffender(Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Edwin Scharff: Schaffender – Mann mit Mikrometer (1955, Muschelkalk)
Manfred v. Ardenne-Platz / Kurt A. Körber Chaussee / Sander Damm, 21033 Hamburg (Bergedorf)

Routenplaner: 53.48921, 10.20158


Beschreibung

Auf dem Platz vor den Hauni Maschinenbau Werken in Bergedorf steht Edwin Scharffs Skulptur des Schaffenden, eines Mannes mit Mikrometer in der Hand. Der Bezug zum Standort ist eindeutig, denn das Werkzeug weist auf hohe Ingenieurskunst und das schöpferische Potential des Menschen hin. Formal ist die Skulptur stilisiert. Nicht das realistische Bild des Arbeitsalltags, sondern eine inszenierte, künstlerische Verdichtung bildet den Kern des Werks. Der Mann steht mit freiem Oberkörper und einem kunstvoll gewickelten Tuch um den Unterkörper auf dem gestuften Sockel. Die Beine sind gestreckt, der Schritt seitlich geöffnet. Die Hände werden vor dem Körper gehalten, während der Blick gerade nach vorn geht. Die neutralen Gesichtszüge sind reduziert. Die Skulptur ist gekennzeichnet durch einen klaren, tektonischen Aufbau und eine ruhige, beinahe zeremonielle Ausstrahlung.

Person

Edwin Scharff
Edwin Scharff wurde am 21. März 1887 in Neu-Ulm geboren. 1903–07 studierte er an der Königlichen Akademie der Künste Malerei bei Ludwig von Herterich. In dieser Zeit entstanden erste Bildhauerarbeiten und ab 1908 Radierungen zum Thema Träume. Nach einem Aufenthalt in Paris 1912–13 wechselte er zur Bildhauerei. 1927 wurde er zum Vizepräsidenten des Deutschen Künstlerbundes gewählt und gehörte dieser Vereinigung auch nach dem 2. Weltkrieg u.a. 1951–55 als Vorstands- und als Jurymitglied an. Die Preußische Akademie der Künste berief ihn 1931 gemeinsam mit Otto Dix, Ernst-Ludwig Kirchner, Emil Nolde u. a. zu ihrem Mitglied. 1937 wurde er vom Lehramt beurlaubt, seine Werke als entartete Kunst diffamiert und viele seiner Arbeiten vernichtet. Von 1946 bis 1955 an unterrichtete er an der Landeskunstschule in Hamburg. Thematisch bestimmen sein Werk Pferde- und Menschendarstellungen in humanistischer Tradition. Seine Formensprache liegt zwischen stilisierender, expressiver und kubistischer Darstellung. Neben vielen Ausstellungen waren seine Werke auf der documenta I (1955) und documenta II (1959) in Kassel zu sehen. Der 1955 von der Stadt Hamburg gestiftete jährlich vergebene Edwin-Scharff-Preis erinnert an ihn. Edwin Scharff starb am 18. Mai 1955 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Galerie

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