Elena Luksch-Makowsky:
Frauenschicksal

Elena Luksch-Makowsky: Frauenschicksal (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Elena Luksch-Makowsky: Frauenschicksal
(1913, glasierte Keramik, Replik von 2019)
Stadtpark, 22303 Hamburg (Winterhude)

Routenplaner: 53.59333, 10.03016


Beschreibung

In der Nähe des Dianagartens im Stadtpark Hamburg steht seit 2019 eine Replik der Skulptur Frauenschicksal von Elena Luksch-Makowsky. Als ab 1913 zwanzig Skulpturen für den frisch eröffneten Stadtpark ausgewählt wurden, war Elena Luksch-Makowski die einzige Frau unter den vertretenen Kunstschaffenden. Das mag sicher auch daran gelegen haben, dass es seinerzeit nur sehr wenige ausgebildete Künstlerinnen gab, zeigt jedoch ebenso, wie schwer es die Frauen seinerzeit hatten, öffentlich anerkannt zu werden. Das Frauenschicksal sah damals eher die Rolle der fürsorglichen Mutter vor, so wie es die Skulptur eindrucksvoll präsentiert. Dass die 1913 bestellte und 1926 aufgestellte Skulptur Ende der 1970er Jahre nach starker Beschädigung aus dem Stadtpark entfernt und in der Kunsthalle gelagert wurde, erscheint aus heutiger Sicht besonders bedauerlich, da gerade zu dieser Zeit die Frauen besonders stark für ihre Rechte und Anerkennung kämpften. Nach dem 100. Jahrestag der Gründung des Stadtparks entstand die Idee, die Skulptur in Form einer Replik wieder am ursprünglichen Ort der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Die strahlend weiße und glänzend lackierte Jugendstil-Skulptur zeigt eine sitzende Frau im langen Gewand. Den Kopf hat sie zur Seite gedreht, die bewegten Arme sind in Kopfhöhe erhoben. Auf ihrer rechten Schulter hockt ein Kuckuck, der als Symbol für Freiheit und Weisheit oder auch der Sehnsucht und Trauer gesehen werden kann. Zu ihren Füßen kauern in den Falten des Gewandes drei kleine Kinder. Die Darstellung zeigt ein starkes Spiel der Kontraste zwischen dem unteren und oberen Bereich. Oben strebt die Frau nach Freiheit und Selbstverwirklichung, während die Familie sie am Boden hält. Die Künstlerin sah das Frauenschicksal als ihr großes, auch autobiograhpisch gesprägtes Hauptwerk an und schuf verschiedene Versionen und Modelle der Thematik.

Person

Elena Luksch-Makowsky
Elena Luksch-Makowsky wurde am 4. November 1878 in Sankt Petersburg geboren. In einem wohlhabenden Elternhaus wuchs sie im Umfeld von Bildender Kunst und Musik auf. 1889–1893 lernte sie mitteleuropäische Kurorte und Seebäder auf der Reise mit ihrer Mutter kennen. Nach ihrer Rückkehr wurde sie 1896 in der Kaiserlichen Akademie der Künste, St. Petersburg aufgenommen und studierte Malerei in der Meisterklasse von Ilja Repin und Bildhauerei bei Wladimir Beklemischow. 1898 ging sie nach München um ihre Ausbildung bei Anton Ažbe fortzusetzen. Hier lernte sie ihren späteren Ehemann Richard Luksch kennen, mit dem sie 1900 nach Wien ging. 1901-1903 beteiligte sie sich an Ausstellungen der Wiener Secession, arbeitete für die Wiener Werkstätten und war parallel bei der russischen Ausstellungsvereinigung Mir Iskusstwa engagiert. Aufgrund der Berufung von Richard Luksch als Professor an der Hamburger Kunstgewerbeschule gingen sie 1907 nach Hamburg, wo sie Kunstunterricht gab, Portraitbüsten schuf und sich bis 1965 an verschiedenen Ausstellungen beteiligte. Ab 1926 war sie auch u.a. mit Aufträgen von Fritz Schumacher mit Plastiken und Bronzeskulpturen im öffentlichen Raum in Hamburg erfolgreich. Elena Luksch-Makowsky starb am 15. August 1967 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Literatur:
„Die Malerin und Bildhauerin Elena Luksch-Makowsky (1878 - 1967): Biografie und Werkbeschreibung“ – Dissertation von Athina Chadis, Universität Hamburg, 2000

Galerie

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