Ernst Barlach:
Der Sänger

Ernst Barlach: Der Sänger (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Ernst Barlach: Der Sänger – Grabmal Ernst Barlach (1931, glasierte Terrakotta)
Friedhof Ratzeburg, Seedorfer Straße 7, 23909 Ratzeburg

Routenplaner: 53.69085, 10.7887


Beschreibung

Das Grabmal des Bildhauers Ernst Barlach wird geschmückt durch die Terrakottafigur des Sängers (bzw. Singenden Klosterschülers), die er als Teil der Figurengruppe Gemeinschaft der Heiligen für die Katharinenkirche in Lübeck gestaltete. Bei den Figuren handelt es sich um Menschen, die ihre eigene Würde trotz des erlebten Leides durch ihr Verhalten und ihren Geist erhalten. Der Sänger steht still im langen Gewand auf einem schmalen Sockel. Eine weitere Figur der Gruppe – der Bettler – ist im Innenhof des Ratzeburger Domes zu sehen.

Person

Ernst Barlach
Ernst Barlach wurde am 2. Januar 1870 in Wedel (Schleswig-Holstein) geboren. Dort aufgewachsen, zog er 1877 nach Ratzeburg. 1888-1891 wurde er als Zeichenlehrer an der allgemeinen Gewerbeschule in Hamburg bei Theodor Richard Thiele und Peter Woldemar ausgebildet. 1891-1895 studierte er an der Kunstakademie Dresden bei Robert Diez, dessen Meisterschüler er war. 1895-1896 war er an der Académie Julian, Paris. Ab 1897 war er als freischaffender Künstler tätig und lebte 1899-1901 in Berlin. 1906 bereiste er mit seinem Bruder Nikolaus Russland, dessen volkstümlichen Eindrücke, festgehalten in Skizzen und im Russischen Tagebuch, seine Formengestaltung entscheidend veränderte. Ab 1907 nahm er an Ausstellungen u.a. der Berliner Secession in Berlin teil. 1909 erhielt er ein Stipendium für die Villa Romana, Florenz. Eine Vielzahl von Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften würdigten den Künstler und Schriftsteller, der ca. 450 Plastiken, mehr als 2.000 Zeichnungen sowie Skizzenbücher, Holzschnitt und Lithografien schuf. 1910 ließ er sich in Güstrow (Mecklenburg) nieder, wo er bis zu seinem Tode lebte und arbeitete. 1937 wurden mehr als 400 seiner Werke als entartet aus den deutschen Museen entfernt. Werke des Künstlers wurden posthum auf der documenta 1 (1955) und documenta III (1964) in Kassel gezeigt bzw. sind u. a. in Ernst-Barlach-Museen wie in Ratzeburg, Hamburg, dem Ateliermuseum in Güstrow und seiner Geburtsstadt Wedel zu sehen sowie in nationalen und amerikanischen bzw. europäischen Sammlungen vertreten. Ernst Barlach starb am 24. Oktober 1938 in Rostock.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Sparkassenstiftung

Literatur:
Naomi Jackson Groves: Ernst Barlach – Leben im Werk, Karl Robert Langewiesche Nachfolger, Königstein im Taunus 1972

Galerie

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