Daten zum Werk
Ernst Barlach: Denkmal für die Gefallenen beider Weltkriege
(1931, Stein, 21 Meter hoch)
Rathausmarkt / Kleine Alster, 20095 Hamburg (Neustadt)
Routenplaner: 53.55146, 9.99245
Beschreibung
Eines der bekanntesten und meistfotografierten Denkmäler in Hamburg steht an der Schleusenbrücke in unmittelbarer Nähe zum Rathausmarkt. Es ist ein betont schlicht gehaltenes, 21 Meter hohes Monument in Form einer Stele mit Relief und Inschrift und erinnert an die Opfer des Ersten und des Zweiten Weltkrieges. Der Bildhauer Ernst Barlach beteiligte sich 1929 am ausgeschriebenen Wettbewerb, bekam aber unter fast 150 Einsendungen nicht den Zuschlag. Der Oberbaudirektor Fritz Schumacher überredete anschließend den Wettbewerbsgewinner, den Hamburger Architekten Klaus Hoffmann (* 28. Juli 1889 Stuttgart, † 7. Juni 1981 in Rüdesheim), zur Zusammenarbeit mit Ernst Barlach.
Auf der südwestlichen Seite der Stele steht in Großbuchstaben: „Vierzig Tausend Söhne der Stadt liessen ihr Leben für euch 1914-1918“. Auf der nordöstlichen Seite mit Blick auf das Rathaus im Hintergrund zeigt die Stele das Relief einer trauernden Mutter mit Kind. Bei der Einweihung im Sommer 1931 wurde kritisiert, dass das Monument Trauer und Schmerz zu deutlich zeige. 1938 wurde es durch die Nationalsozialisten zerstört und erst nach dem Krieg durch den Steinmetz Friedrich Bursch (* 5. August 1884 in Weißwasser, † 20. Januar 1968 in Hamburg) rekonstruiert. Es wurde umgewidmet und erinnert seitdem an die Opfer beider Weltkriege.
Person
Ernst Barlach
Ernst Barlach wurde am 2. Januar 1870 in Wedel (Schleswig-Holstein) geboren. Dort aufgewachsen, zog er 1877 nach Ratzeburg. 1888-1891 wurde er als Zeichenlehrer an der allgemeinen Gewerbeschule in Hamburg bei Theodor Richard Thiele und Peter Woldemar ausgebildet. 1891-1895 studierte er an der Kunstakademie Dresden bei Robert Diez, dessen Meisterschüler er war. 1895-1896 war er an der Académie Julian, Paris. Ab 1897 war er als freischaffender Künstler tätig und lebte 1899-1901 in Berlin. 1906 bereiste er mit seinem Bruder Nikolaus Russland, dessen volkstümlichen Eindrücke, festgehalten in Skizzen und im Russischen Tagebuch, seine Formengestaltung entscheidend veränderte. Ab 1907 nahm er an Ausstellungen u.a. der Berliner Secession in Berlin teil. 1909 erhielt er ein Stipendium für die Villa Romana, Florenz. Eine Vielzahl von Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften würdigten den Künstler und Schriftsteller, der ca. 450 Plastiken, mehr als 2.000 Zeichnungen sowie Skizzenbücher, Holzschnitt und Lithografien schuf. 1910 ließ er sich in Güstrow (Mecklenburg) nieder, wo er bis zu seinem Tode lebte und arbeitete. 1937 wurden mehr als 400 seiner Werke als entartet aus den deutschen Museen entfernt. Werke des Künstlers wurden posthum auf der documenta 1 (1955) und documenta III (1964) in Kassel gezeigt bzw. sind u. a. in Ernst-Barlach-Museen wie in Ratzeburg, Hamburg, dem Ateliermuseum in Güstrow und seiner Geburtsstadt Wedel zu sehen sowie in nationalen und amerikanischen bzw. europäischen Sammlungen vertreten. Ernst Barlach starb am 24. Oktober 1938 in Rostock.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Sparkassenstiftung
Literatur:
Naomi Jackson Groves: Ernst Barlach – Leben im Werk, Karl Robert Langewiesche Nachfolger, Königstein im Taunus 1972
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Galerie
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