Daten zum Werk
Ernst Nönnecke: Mutter mit Kind – Denkmal für Wolfgang Borchart (1994, Bronze)
Rosengarten, Eppendorfer Landstraße / Höhe Schrammsweg, 20249 Hamburg (Eppendorf)
Routenplaner: 53.59113, 9.98749
Beschreibung
Im Rosengarten an der Eppendorfer Landstraße steht auf einem gemauerten Sockel eine bronzene Figurengruppe. Zu sehen sind eine Mutter und ein kleines Kind inmitten von Ruinen. Das Kind umklammert die Mutter und vergräbt das Gesicht in ihrem Schoß, während die Frau aufrecht, aber mit gesenktem Kopf steht. Mit der rechten Hand hat sie die Hand des Kindes gefasst, die zweite Hand liegt an ihrem Bauch – offenbar trägt sie ein zweites Kind aus. Die Tafel auf dem Sockel trägt in Großbuchstaben die Inschrift „Sagt nein! Mütter, sagt nein!“, ein Zitat des Eppendorfer Dramatikers Wolfgang Borchert (1921–1947).
Wolfgang Borchert wurde 1921 in Hamburg-Eppendorf geboren. Mit zwanzig Jahren wurde er zum Kriegsdienst einberufen, erlitt zahlreichen Verwundungen und erkrankte schwer. Wiederholt wurde er in Haft genommen. Nach dem Kriegsende erholte er sich nicht und starb am 20. November 1947. Seine traumatischen Kriegserfahrungen verarbeitete er unter anderem in seinem Theaterstück „Draußen vor der Tür“ und dem Gedicht „Sagt nein“. Auf dieses Gedicht bezieht sich sowohl Ernst Nönneckes Figurengruppe im Rosengarten als auch eine Gedenktafel von Hans-Joachim Frielinghaus, die auf dem Eppendorfer Marktplatz installiert ist.
Person
Ernst Nönnecke
Ernst Adolf Nönnecke wurde am 10. Januar 1921 in Hamburg-Eppendorf geboren. Als Schiffsbauingeneur ausgebildet, arbeitete er vor dem 2. Weltkrieg auf der Deutschen Werft, machte mit Ingenieur- und Gesangsstudium als Opernsänger und Dozent an der Ingenieurschule in Wismar eine ungewöhnliche Karriere, um sich nach dem Krieg mit der Gründung eines Schiffbau-Ingenieurbüros selbstständig zu machen. Ab 1992 wurde er Mitglied der Hamburger Künstlerschaft. Er arbeitet ab 1986 viele Jahre mit dem Maler, Kunstschmied und Bildhauer Jürgen Block zusammen in Ahrensburg. Figürliche Holzschnitzereien mit gegensätzlichen, unbearbeiteten und bearbeiteten Teilkomponenten waren sein Markenzeichen. Bekannt wurde er durch das 1994 entstandene Mahnmal gegen das Vergessen „Sagt Nein!“ mit einer Erinnerung an den durch das Stück „Draußen vor der Tür“ bekanntgewordenen Schriftsteller Wolfgang Borchert. Ernst Nönnecke starb 2007.
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Galerie
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