Ernst von Bandel:
Zwei Löwen

Ernst von Bandel: Zwei Löwen (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Ernst von Bandel: Zwei Löwen (1862, Gusseisen)
Schloßmühlendamm 25, 21073 Hamburg (Harburg)

Routenplaner: 53.46314, 9.98162


Beschreibung

Die beiden Löwen vor dem Gebäude am breit ausgebauten Schloßmühlendamm und ganz in der Nähe des tosenden Verkehrs in der Buxtehuder Straße scheinen mitten im Trubel der Harburger Innenstadt aus der Zeit gefallen zu sein. Tatsächlich sind sie stumme Zeugen einer Zeit, als es an diesem Ort noch sehr viel beschaulicher zuging. 1852 wurde das Gebäude der ehemaligen Ratsapotheke erbaut, das heute unter Denkmalschutz steht. Zehn Jahre später gestaltete der renommierte Architekt und Künstler Ernst von Bandel die beiden majestätischen Tiere, die seitdem den Eingangsbereich zu beiden Seiten bewachen. Sie liegen ausgestreckt und mit erhobenen Köpfen auf ihren Sandsteinsockeln und schauen würdevoll nach vorn. Dabei wirken sie zwar wachsam, aber doch so friedlich und freundlich, dass Kinder sie seit vielen Generationen sie gerne als Reittiere nutzen.

Person

Ernst von Bandel
Joseph Ernst von Bandel wurde am 17. Mai 1800 in Ansbach geboren. Bereits als Jugendlicher erhielt er Kunstunterricht an der Nürnberger Kunstschule bei Albert Christoph Reindel. 1816 ging er nach München und arbeitete für den Architekten und Baumeister Karl von Fischer. Mit finanzieller Unterstützung konnte er sich für seine künstlerische Fortbildung 1825–1827 in Italien aufhalten, wo er u.a. in Rom den Bildhauer Bertel Thorvalsen kennenlernte. Mit der Rückkehr nach München wurde er 1827 Mitarbeiter der Glyptothek, 1932 wählte man ihn in den Vorstand des Münchener Kunstvereins. Nach einer Zeit in Berlin erhielt er eine Anstellung in Hannover, wo man ihn mit der Ausgestaltung u.a. des Residenzschlosses beauftragte. Von 1837 bis 1846 lebte er in Detmold und wurde mit der Planung und dem Bau des Hermannsdenkmals (dem damals zweitgrößten Denkmal der westlichen Welt) im Teutoburger Wald beauftragt, den er zusammen mit seinem Sohn gestaltete und welches – auch wegen finanzieller Schwierigkeiten – erst 1875 eingeweiht wurde. Ab 1946 lebte und arbeitete er wieder in Hannover. Altersgeschwächt erlebte er noch die Einweihung des Hermannsdenkmals und starb dann am 25. September 1876 in Neudegg, Bayern.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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