Daten zum Werk
Eun Nim Ro: Fenster in St. Johannis Altona (1997/98, Glas mit Farbe)
Kulturkirche St. Johannis Altona, Bei der Johanniskirche 22, 22767 Hamburg (Altona-Altstadt)
Routenplaner: 53.55976, 9.95336
Beschreibung
Die Kirche St. Johannis Altona wurde 1868-73 unter der Leitung des Berliner Kirchenbaumeisters Johannes Otzen als neugotische Backsteinbasilika erbaut. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die alten Fenster zerstört. Der Innenraum wurde später rekonstruiert und zeigt heute weitgehend wieder den alten Zustand. Die zahlreichen, verschieden großen Fenster jedoch wurden 1997 durch die aus Südkorea stammende und in Hamburg lebende Künstlerin Eun Nim Ro im modernen Stil gestaltet und kontrastieren seither mit der historischen Architektur. Sie sind mit groben Pinselstrichen und in kräftigen Farben gemalt und erinnern auf dem ersten Blick an fröhliche und naive Kinderzeichnungen. Die Künstlerin präsentiert ihre fantasievollen Fische, Vögel und Menschenwesen vor farblosem Hintergrund als lichte und heitere Symbole, die an den stetigen Kreislauf der Natur erinnern.
Person
Eun Nim Ro
Eun Nim Ro wurde am 3. Dezember 1946 in Conju, Südkorea geboren. 1970 siedelte sie nach Deutschland über und studierte 1973-79 Malerei an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, bei Prof. Hans Thiemann und Prof. Kai Sudeck. Während des Studiums entwickelte sie ihren intuitiven Malstil, der das Expressive der westlichen Kunst mit der Tradition koreanischer Tuschpinselmalerei verbindet. Ihre Motive fußen oft auf Märchen und Mythen Koreas. Ihr Werk umfasst auch Skulpturen, Keramiken, Performances und Installationen. 1990 bis 2010 hatte sie eine Professur an der Fachhochschule Hamburg im Fachbereich Gestaltung. 1994 bis 2009 war sie Leiterin der jährlich stattfindenden Internationalen Sommerakademie Pentimente der FH Hamburg. 1995 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Stadt Seoul in Südkorea ernannt. 2006 erhielt sie den Kulturpreis des Koreanischen Präsidenten für im Ausland lebende Künstler. Sie war Preisträgerin des 18. Korean Broadcasting System Global Korean Award 2015. Sie lebte und arbeitete in Hamburg und Michelstadt. Eun Nim Ro starb am 18. Oktober 2022 in Hamburg.
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Galerie
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