Fernand Léger:
La Grande Fleur qui marche

Fernand Léger: La Grande Fleur qui marche (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Fernand Léger: La Grande Fleur qui marche (1952, Keramik, farbig lackiert)
Stage Theater an der Elbe, Norderelbstraße 8, 20457 Hamburg (Steinwerder)

– nicht mehr am Standort vorhanden –

Routenplaner: 53.53993, 9.97528


Beschreibung

Auf der Freifläche vor den Musicaltheatern von Stage Entertainment im Hamburger Hafen stand bis 2022 die Plastik La Grande Fleur qui marche von Fernand Léger, eine fantasievolle Skulptur in Gestalt einer wandernden, großen Blume. Durch die schreitende Bewegung erinnert die Blüte an eine menschliche Figur, doch die Gestalt und die Farbgebung lösen sich stark vom Vorbild der Natur und schaffen ihre eigene, fantasievolle Sprache. Zur Entstehungszeit 1952 war der Zweite Weltkrieg erst wenige Jahre vergangen, sodass die unbeschwert wandelnde Blüte als ein optimistischer Gegenentwurf zu den Bildern von marschierenden Soldaten gesehen werden kann, als ein Zeichen, dass das Leben über die Zerstörung triumphiert.

Die Skulptur gehörte zur Kunstsammlung des Unternehmers Joop van den Ende, dem Gründer von Stage Entertainment, und wurde inzwischen entfernt.

Person

Fernand Léger
Fernand Léger wurde am 4. Februar 1881 in Argentan in der Normandie geboren. Von 1897 bis 1899 absolvierte er eine Lehre bei einem Architekten in der nordfranzösischen Stadt Caen, um ab 1900 als Architekturzeichner und Retuscheur von Fotografien in Paris zu arbeiten und 1903–1904 Kurse an der École des Arts Décoratifs und der Académie Julian zu besuchen. 1908 eröffnete er zusammen mit Marc Chagall ein eigenes Atelier, fokussierte seine Malerei auf eine impressionistische Darstellung, wandte sich dann aber zunehmend, auch unter dem Einfluss von Pablo Picasso und Georges Braque dem Kubismus zu. Geprägt durch seine Kriegserlebnisse 1914–1918 fand er danach mit der „période mécanique“ und mit Motiven der Arbeiterwelt und technischer Gerätschaften seinen eigenen künstlerischen Stil. Die Welt der Maschine und der Mensch als maschinelle Konstruktion standen im Vordergrund seines Schaffens. Die Zusammenarbeit mit amerikanischen Künstlern ab 1924 sowie eine Ausstellung in New York 1925 und später auch in Chicago waren der Start verschiedener Amerika-Aufenthalte. Während er 1940–1945 dort im Exil lebte, arbeitete er als Professor an der Yale University und stellte zusammen mit bekannten Künstlerkollegen aus. Die Erstellung eines Wandgemäldes im Rockefeller Center (1938), das Bild „Adieu New York“ (1946) sowie eine Arbeit im UNO Gebäude (1952) erinnern an diese Zeit. Ende 1945 kehrte er mit seinen in Amerika entstandenen 57 Gemälden und 125 Arbeiten auf Papier wieder zurück nach Frankreich. Seit 1949 beschäftigte er sich auch mit keramischen Arbeiten und erhielt Aufträge für Fassaden und Glasfenster an Kirchen. 1950 wurde er zum Officier de la Légion d’Honneur ernannt und auf der Biennale von Sao Paulo erhielt er Anfang 1955 für Malerei. Fernand Léger starb am 17. August 1955 in Gif-sur-Yvette bei Paris. Posthum wurden seine Werke auf der documenta I (1955), auf der documenta II (1959) und auf der documenta III (1964) in Kassel gezeigt.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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