Daten zum Werk
Hans Kock: Große weibliche Figur (1952/2004, Bronze, teilverzinnt)
Skulpturenpark der Hans-Kock-Stiftung, Gut Seekamp, Seekamper Weg, 24159 Kiel (Schilksee)
Routenplaner: 54.41037, 10.1614
Beschreibung
Die weibliche Statue „Große weibliche Figur“ im Skulpturenpark von Gut Seekamp macht einen etwas unfertigen Eindruck. Dies hat Bildhauer Hans Kock auch genau so beabsichtigt, denn die Figur soll nicht als realistisches Abbild gesehen werden, sondern will sich von den Frauenstatuen früherer Jahrzehnte ganz bewusst abheben.
Für die Internationale Gartenausstellung 1953 in Hamburg schuf der junge Bildhauer eine klassisch geformte Frauenstatue, die damals dem Zeitgeschmack entsprach und sein handwerkliches Geschick zeigte. Später nahm er sich sein eigenes Werk erneut vor und unterzog es einer weitergehenden künstlerischen Bearbeitung. Bei einem Nachguss der Figur verzichtete er auf die Ausformung der Arme und setzte der Figur auch einen anderen Kopf auf. Die metallische Oberfläche bearbeitete er nicht einheitlich, sondern verzinnte einen Teil des Körpers, während der Kopf und einige weitere Körperstellen noch unbearbeitet blieben. Mit diesen Schritten wollte er sich vom reinen Abbild eines Frauenkörpers lösen und stattdessen die Arbeitsprozesse und künstlerischen Eingriffe zum Thema machen und dem Betrachter ins Bewusstsein rücken.
Person
Hans Kock
Hans Kock wurde am 27. Dezember 1920 in Kiel geboren. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges studierte er in Braunschweig zunächst Architektur, wechselte dann zur Bildhauerei. An der Landeskunstschule in Hamburg wurde er Meisterschüler und später Mitarbeiter von Gerhard Marcks. Ab 1953 war Hans Kock als freischaffender Künstler in Hamburg und auf Gut Seekamp in Kiel tätig. Er erhielt 1962 den Villa-Romana-Preis und nahm unter anderem an der documenta III (1964) in Kassel und den Weltausstellungen in Montréal (1967) und Osaka (1970) teil. 1955 erhielt er den Förderpreis der Lichtwark-Gesellschaft, 1969 den Edwin-Scharff Preis, beide verliehen durch den Hamburger Senat und 1972 den Kunstpreis des Landes Schleswig-Holstein. Gemeinsam mit seiner Frau baute er ab 1990 Gut Seekamp zu einem Skulpturenpark und Kunstraum aus. 2004 war er Kulturpreisträger der Landeshauptstadt Kiel. Am 10. September 2007 starb Hans Kock in Kiel.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster
Literatur:
Antonia Gottwald und Holger Zaboroswki (Hg.): Hans Kock – Skulptur und Raum. Gespräche, Vorträge und Essays zu Kunst und Architektur 1972–2007. Schnell + Steiner Verlag, 2023. ISBN 978-3-7954-3710-7
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Galerie
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