Helmut Lander:
Leib Christi-Altar

Helmut Lander: Leib Christi-Altar (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2021)

Daten zum Werk

Helmut Lander: Leib Christi-Altar (1983, Gusseisen)
Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg (Altstadt)

Routenplaner: 53.54604, 9.99485


Beschreibung

Im nördlichen Seitenschiff der Hauptkirche St. Katharinen steht Helmut Landers gusseisener Leib Christi-Altar als stark formalisierte und komprimierte Darstellung. Auf dem Altartisch zu sehen ist eine Menschengruppe, bestehend aus dem auferstandenen Christus und seinen zwölf Jüngern. Christus befindet sich mit gefesselten Händen in der Mitte. Die Hände sind nach oben geöffnet und zeigen noch die Wundmale der Kreuzigung, auch durch den Körper geht ein Riss. Vor sich auf dem Tisch liegt das Brot als Symbol für den Leib Christi. Gestaffelt hinter ihm stehen die Jünger, von denen elf sich ihm zuwenden und der der zwölfte – Judas – für sich am rechten Rand steht. Die Darstellung der Personen ist stark abstrahiert und auf wesentliche Elemente reduziert, sodass der Fokus auf der räumlichen und funktionellen Gliederung der Gruppe liegt. Beim Herumgehen um den Altar zeigt sich, dass die Personen der Gruppe miteinder verzahnt sind wie die Glieder einer Kette.

Person

Helmut Lander
Helmut Lander wurde am 31. Oktober 1924 in Weimar geboren. Schon während der mehrjährigen Kriegsgefangenschaft begann er sich künstlerisch zu bilden. Nach dem Krieg studierte er 1946–50 an der Hochschule für Baukunst und Bildende Künste in Weimar Wandmalerei bei Prof. Hermann Kirchberger, Malerei bei Prof. Albert Schaefer-Ast und Zeichnung bei Prof. Otto Herbig. 1951 verließ er wegen des politischen Drucks die DDR und zog mit seiner Frau nach Darmstadt, wo er ab 1952 Baukeramik an der Werkkunstschule studierte. Anschließend war er freiberuflich tätig. 1959 gestaltete er Betonfenster, Portal und Paramente an der Christuskirche Bochum sowie in der Folgezeit zahlreiche Kunstwerke am Bau, darunter Betonreliefs am Auditorium maximum der Technischen Hochschule Darmstadt. Ab 1971 war er am Fachbereich Plastisches Gestalten an der Technischen Hochschule Darmstadt tätig, bis 1989 als Mitglied des Vorstands der Darmstädter Sezession. Sein Werk umfasst Bereiche der Bildhauerei, der Malerei, der Graphik, der Fotographie, der Filmkunst. Er hatte zahlreiche Ausstellungen in Deutschland Zu seinen wichtigen Auszeichnungen zählen der Ernst Rietschel Kunstpreis für Bildhauerei und die Merck Ehrung der Stadt Darmstadt (beide 1994) sowie 2013 der Hessische Verdienstorden am Bande für sein Gesamtwerk. Helmut Lander starb am 22. Oktober 2013 in Darmstadt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Galerie

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