Daten zum Werk
Hermann Hahn: Reiter (1908, Bronze)
Hamburger Kunsthalle, Glockengießerwall / Ernst-Merck-Straße, 20099 Hamburg (Altstadt)
Routenplaner: 53.55439, 10.00396
Beschreibung
Der bronzene Reiter vor der Hamburger Kunsthalle ist keine repräsentative, heroische oder irgendwie dramatische Erscheinung, kein Kaiser, kein Feldherr, sondern einfach ein entspannter Jüngling zu Pferde. Das einzig Ungewöhnliche: Bis auf den Hut ist der junge Mann gänzlich nackt. Als das Kunstwerk vor mehr als hundert Jahren entstand, waren nackte Körper in der Kunst durchaus üblich, im Alltag aber kaum präsent. Heute scheint es eher umgekehrt zu sein: Während Nacktheit im Alltag und in der Werbung ein gewohnter Anblick ist, gibt es immer häufiger Diskussionen über nackte Körper in der Kunst.
Doch selbst empfindliche Gemüter dürften angesichts der ästhetischen Darstellung des Bildhauers Hermann Hahn entspannt bleiben. Denn hier ist die Nacktheit des Mannes in keiner Weise anrüchig, sondern versteht sich eher als Gegenpol zu den vielen uniformierten und kämpferischen Bildern, die damals allerorts zu sehen waren.
Person
Hermann Hahn
Hermann Hahn wurde am 28. November 1868 in Kloster Veilsdorf geboren. Seine künstlerische Ausbildung begann mit Zeichenunterricht bei dem Hofmaler Rudolf Oppenheim in Rudolstadt. 1887–1892 besuchte er die Kunstgewerbeschule München und die Kunstakademie München, wo er Schüler bei Wilhelm von Rümann war. Es folgten Studienreisen nach England, Frankreich, Belgien, Holland und Griechenland sowie ein ausgedehnter Aufenthalt in Italien, wobei sein Interesse der italienischen Frührenaissance galt. Er wurde dann später für seine realistischen Portraitplastiken bekannt. 1902 wurde Professor an der Münchener Kunstakademie. 1919 wurde er zum auswärtigen Mitglied der Sektion für Bildende Kunst der Preußischen Akademie der Künste ernannt. 1929 nahm er an der Kunstausstellung im Münchener Glaspalast mit der Skulptur „Höhenflug“ teil, die einen nackten Mann darstellt. Hermann Hahn war Mitglied im Deutschen Künstlerbund. 1913 wurde er mit dem Bayerischen Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet. Er starb am 18. August 1945 in Pullach im Isartal.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Der Eintrag wurde erstellt von Jan Petersen. Über das Kontaktformular können Sie mir bequem eine Nachricht senden, wenn Sie weitere Informationen zu diesem Kunstwerk oder zum Künstler haben.
Galerie
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