Daten zum Werk
Horst Janssen: Ohne Titel / Der Kaiser (1961, Beton, zweiseitig)
U-Bahnhof Farmsen, August-Krogmann-Straße / Am Luisenhof, 22159 Hamburg (Farmsen-Berne)
Routenplaner: 53.60732, 10.11741
Beschreibung
Am Eingang zum U-Bahnhof Farmsen befindet sich eine freistehende, schmale Betonwand, die auf beiden Seiten mit einem Relief versehen ist. Die Reliefs auf beiden Seiten der Wand basieren auf dem Stock des Farbholzschnitts zur Grafik Der Kaiser von Horst Janssen. Sie zeigen ein grafisch-ornamentales Muster, welches sich über die Fläche ausbreitet und dadurch rätselhaft verschlüsselt und surreal wirkt. Das Motiv eines Kaisers ist im grafischen Gerüst der Bildfläche innerhalb der gleichwertigen Strukturen höchstens zu erahnen. Motiv und Hintergrund sind ganz bewusst nicht voneinander zu trennen und verschmelzen zu einem gemeinsamen Muster.
Person
Horst Janssen
Horst Janssen wurde am 14. November 1929 in Hamburg geboren und wuchs in Oldenburg auf. Nach dem Tod der Mutter und der Großeltern zog er mit 16 Jahren zur Tante nach Hamburg. 1946–51 studierte er an der Landeskunstschule Hamburg (heute HFBK) in der Klasse für freie und angewandte Grafik bei Alfred Mahlau, musste die Schule jedoch ohne Abschluss verlassen. 1951 erhielt er ein Stipendiat der Studienstiftung des deutschen Volkes, 1952 das Lichtwark-Stipendiat. Ab 1947 wurden erste Zeichnungen veröffentlicht. Er experimentierte mit Monotypien und Holzschnitten und konnte sich seit Mitte der 1950er Jahre in Hamburg als vielseitiger Grafiker etablieren. Von Paul Wunderlich lernte er die Technik der Radierung, in der er einen Großteil seiner 4000 Blätter und 47 Radierzyklen schuf. Wegen fehlender Ausstellungsmöglichkeiten arrangierte er zwischen 1957 und 1965 mit großem Erfolg mehrere Treppenhausausstellungen im eigenen Wohnhaus. 1964 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Darmstadt, 1965 den Edwin-Scharff-Preis, Hamburg. 1965 fand in Hannover erstmals eine große Werkschau seiner Handzeichnungen, Holzschnitte, Lithografien und Radierungen statt. Es folgten Ausstellungen in New York, Chicago, Los Angeles, Tokio, Taipeh, Moskau, Venedig, Rom, Oslo, Paris, Hamburg, Dresden, Oldenburg und vielen anderen Städten, die Teilnahme an der Biennale Venedig (1968 und 1982) und der Documenta 6 in Kassel (1977), die ihm internationale Anerkennung brachten. Mit seinen Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen, Radierungen, Holzschnitten und Lithographien gilt er heute als einer der herausragenden und produktivsten Zeichner und Grafiker des 20. Jahrhunderts. 1992 erhielt er die Ehrenbürgerwürde der Stadt Oldenburg, wo im Jahr 2000 auch das ihm und seinem Werk gewidmete „Horst-Janssen-Museum“ eröffnet wurde. Horst Janssen starb am 31. August 1995 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Galerie
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