Daten zum Werk
Jan Koblasa: Die drei Nornen (1994, Anröchter Stein)
St. Petri Kirche, Petrikirchhof, 23552 Lübeck (Innenstadt)
Routenplaner: 53.86589, 10.68274
Beschreibung
Auf dem Platz vor dem Haupteingang zur Lübecker St. Petri Kirche stehen Drei Nornen des Bildhauers Jan Koblasa. Die Gruppe erinnert an drei menschliche Figuren, die einander zugewandt im Kreis sitzen und im Gespräch vertieft sind. Die Nornen aus der nordischen Mythologie werden auch als Schicksalsfrauen bezeichnet und gelten u.a. als Personifikation von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Skulpturengruppe ist stark blockhaft reduziert und weist nur wenig Ähnlichkeit mit menschlichen Figuren auf. Vielmehr erscheint die Darstellung verallgemeinert, archaisch und streng. Im Kopfbereich der Figuren erscheint statt eines menschlichen Gesichts eine Art von Rauschen, das sich der klaren Zuordnung bewusst entzieht.
Person
Jan Koblasa
Jan Koblasa wurde am 5. Oktober 1932 im tschechischen Tabor geboren. Er studierte 1952–1958 an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Nach dem Scheitern des „Prager Frühlings“ 1968 floh er über Mailand nach Norddeutschland. An der Muthesius Kunsthochschule Kiel begründete er 1969 die Bildhauerklasse, die er bis 1998 leitete. 1995 war er Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom. 2002–2005 war er Professor für Bildhauerei an der Prager Akademie der Bildenden Künste. In seiner Zeit als Professor war er Lehrmeister einer heute weithin bekannten Riege von überregional bekannten Bildhauern. Bekannt wurden die Arbeiten des Malers, Grafikers und vor allem Bildhauers durch seine teils monumentalen, archetypischen und auf religiöse wie politisch kritisch anspielenden Themen, insbesondere mit Holz-, Metall- und Steinskulpturen. Seit 1958 war er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und nahm an internationalen Symposien und Reisen teil. 1989 erhielt er den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft. Viele seiner Arbeiten befinden sich im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein sowie in privaten Sammlungen weltweit, darunter in mehr als 30 Museen und Sammlungen. Jan Koblasa starb am 3. Oktober 2017 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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