Daten zum Werk
Jan Koblasa: Große Passion
(1976, Holz, gebeizt, drei Skulpturen auf Steinsockel, H. 280 cm)
Lutherkirche, Lutherhöhe 24, 22761 Hamburg (Bahrenfeld)
Routenplaner: 53.5713, 9.90491
Beschreibung
Große Passion nennt Jan Koblasa die dreiteilige Skulpturengruppe, die seit 2019 als Dauerleihgabe im Altarraum der Lutherkirche Bahrenfeld aufgestellt ist. Die stark abstrahierten Holzfiguren entziehen sich der klaren Erzählung und öffnen sich daher für die eigene Interpretation. So lassen sich die Figuren als der gekreuzigte Christus in der Mitte, umgeben von den beiden Schächern an den weiteren Kreuzen lesen. Es könnten aber auch die trauernde Maria und der Apostel Johannes sein, die den Christus umgeben. In der mittleren Figur zeigt sich eine stärkere Klarheit als in den beiden nebenstehenden. Dies kann als ein Verweis auf die Überwindung des Leidens und des Todes gesehen werden, während die beiden anderen Figuren noch stärker vom Schmerz durchdrungen sind.
Person
Jan Koblasa
Jan Koblasa wurde am 5. Oktober 1932 im tschechischen Tabor geboren. Er studierte 1952–1958 an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Nach dem Scheitern des „Prager Frühlings“ 1968 floh er über Mailand nach Norddeutschland. An der Muthesius Kunsthochschule Kiel begründete er 1969 die Bildhauerklasse, die er bis 1998 leitete. 1995 war er Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom. 2002–2005 war er Professor für Bildhauerei an der Prager Akademie der Bildenden Künste. In seiner Zeit als Professor war er Lehrmeister einer heute weithin bekannten Riege von überregional bekannten Bildhauern. Bekannt wurden die Arbeiten des Malers, Grafikers und vor allem Bildhauers durch seine teils monumentalen, archetypischen und auf religiöse wie politisch kritisch anspielenden Themen, insbesondere mit Holz-, Metall- und Steinskulpturen. Seit 1958 war er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und nahm an internationalen Symposien und Reisen teil. 1989 erhielt er den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft. Viele seiner Arbeiten befinden sich im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein sowie in privaten Sammlungen weltweit, darunter in mehr als 30 Museen und Sammlungen. Jan Koblasa starb am 3. Oktober 2017 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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