Daten zum Werk
Jan Koblasa: Tempel (1982–1989, Stein, Stahl, Höhe 485 cm)
Skulpturenpark Schloss Gottorf, Schlossinsel, 24837 Schleswig
Erworben durch das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte
Routenplaner: 54.51254, 9.54209
Beschreibung
Acht schlanke und hohe, unregelmäßig geformte Stelen aus rostrotem Stahl umgrenzen einen elliptischen, nach oben offenen Innenraum. Die Stelen stehen so weit auseinander, dass der Zutritt problemlos möglich ist, und doch erscheint der Raum klar gegen die Umgebung abgegrenzt und wirkt als schützende Wand. Im Gegensatz dazu bilden zwei niedrigere Steinblöcke vor dem Raum ein Eingangstor, stehen jedoch so eng beieinander, dass ein Zutritt nicht möglich ist. Die Skulptur des Bildhauers Jan Koblasa setzt der Schwere und Massivität der beiden Steine die luftige und spirituelle Leichtigkeit der nach oben weisenden Stelen entgegen. Die Steine entstehen 1982 während eines Bildhauersymposiums auf Schloss Gottorf, die stählerne Ergänzung einige Jahre später.
Person
Jan Koblasa
Jan Koblasa wurde am 5. Oktober 1932 im tschechischen Tabor geboren. Er studierte 1952–1958 an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Nach dem Scheitern des „Prager Frühlings“ 1968 floh er über Mailand nach Norddeutschland. An der Muthesius Kunsthochschule Kiel begründete er 1969 die Bildhauerklasse, die er bis 1998 leitete. 1995 war er Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom. 2002–2005 war er Professor für Bildhauerei an der Prager Akademie der Bildenden Künste. In seiner Zeit als Professor war er Lehrmeister einer heute weithin bekannten Riege von überregional bekannten Bildhauern. Bekannt wurden die Arbeiten des Malers, Grafikers und vor allem Bildhauers durch seine teils monumentalen, archetypischen und auf religiöse wie politisch kritisch anspielenden Themen, insbesondere mit Holz-, Metall- und Steinskulpturen. Seit 1958 war er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und nahm an internationalen Symposien und Reisen teil. 1989 erhielt er den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft. Viele seiner Arbeiten befinden sich im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein sowie in privaten Sammlungen weltweit, darunter in mehr als 30 Museen und Sammlungen. Jan Koblasa starb am 3. Oktober 2017 in Hamburg.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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