Jan Koblasa:
Zauberberg

Jan Koblasa: Zauberberg (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Jan Koblasa: Zauberberg (2002, Veroneser Marmor)
Foyer der Sparkasse Südholstein, Kieler Straße 1, 24534 Neumünster

Routenplaner: 54.07576, 9.98238


Beschreibung

Rötlich-gelb schimmert die Wandkleidung im Foyer der Sparkasse, doch sind es keine gestapelten Goldbarren. Die glänzend polierten Tafeln bestehen aus edlem Veroneser Marmor, der wegen der kräftigen Farben und der feinen Maserung schon seit vielen Jahrhunderten gerne für Kirchenbauten und Ornamente verwendet wird.

Für das moderne Gebäude schuf der Bildhauer Jan Koblasa ein zurückhaltendes und poetisches Kunstwerk, das auf die klare Architektur reagiert und mit den Kontrasten spielt. Denn die steinernen Tafeln folgen dem runden Verlauf der weißen Wand und stellen ihr die geometrische Dreiecksform entgegen – und dies gleich zweifach. Die hellere Form im oberen Bereich der Wand geht stark in die Breite und nimmt eine große Fläche ein. Darunter befindet sich die zweite Form in dunklerer Farbe, die weniger breit ist, sich dafür aber nach vorn in den Raum auffaltet. Fast wirkt es, als würde die obere Form auf der Spitze der unteren balancieren.

Person

Jan Koblasa
Jan Koblasa wurde am 5. Oktober 1932 im tschechischen Tabor geboren. Er studierte 1952–1958 an der Akademie der Bildenden Künste in Prag. Nach dem Scheitern des „Prager Frühlings“ 1968 floh er über Mailand nach Norddeutschland. An der Muthesius Kunsthochschule Kiel begründete er 1969 die Bildhauerklasse, die er bis 1998 leitete. 1995 war er Gast der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom. 2002–2005 war er Professor für Bildhauerei an der Prager Akademie der Bildenden Künste. In seiner Zeit als Professor war er Lehrmeister einer heute weithin bekannten Riege von überregional bekannten Bildhauern. Bekannt wurden die Arbeiten des Malers, Grafikers und vor allem Bildhauers durch seine teils monumentalen, archetypischen und auf religiöse wie politisch kritisch anspielenden Themen, insbesondere mit Holz-, Metall- und Steinskulpturen. Seit 1958 war er an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und nahm an internationalen Symposien und Reisen teil. 1989 erhielt er den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft. Viele seiner Arbeiten befinden sich im öffentlichen Raum von Schleswig-Holstein sowie in privaten Sammlungen weltweit, darunter in mehr als 30 Museen und Sammlungen. Jan Koblasa starb am 3. Oktober 2017 in Hamburg.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia




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Galerie

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