Jörg Immendorff:
Hans Albers

Jörg Immendorff: Hans Albers (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2022)

Daten zum Werk

Jörg Immendorff: Hans Albers (1986/99, Bronze, Betonsockel)
Hans-Albers-Platz, 20359 Hamburg (St. Pauli)

Routenplaner: 53.54866, 9.96087


Beschreibung

Der Schauspieler Hans Albers (* 1891, † 1960) gilt als „Hamburger Jung“. Er setzte seiner Geburtsstadt durch Filme wie „Große Freiheit Nr. 7“, „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ oder „Das Herz von St. Pauli“ ein Denkmal. In St. Pauli steht heute selbst ein Denkmal auf dem nach ihm benannten Platz. Geschaffen wurde es ursprünglich 1986 durch den Künstler Jörg Immendorff, der hier zwei Jahre zuvor seine Kneipe „La Paloma“ eröffnet hatte. Sie stellt den Schauspieler in stark vereinfachten und abstrahierten Formen dar und kennzeichnet ihn vor allem durch typische Attribute wie die Matrosenmütze, das Schifferklavier und die Taube (La Paloma). Er steht breitbeinig auf dem Sockel und hält die Hand schützend über die Augen, während er seinen Blick weit in die Ferne schweifen lässt. Die Gravuren auf dem Sockel nehmen Bezug auf dessen Wirken. Nachdem der Hamburger Senat nicht, wie ursprünglich zugesagt, den Platz umgestalten ließ, entfernte Immendorf die Plastik 1997 und ließ sie stattdessen in Düsseldorf aufstellen. Zwei Jahre später wurde schließlich eine neue, leicht veränderte Plastik auf dem mittlerweile tatsächlich erneuerten Hans-Albers-Platz aufgestellt.

Person

Jörg Immendorff
Jörg Immendorff wurde am 14. Juni 1945 in Bleckede, Niedersachsen geboren. 1963-64 studierte er an Kunstakademie Düsseldorf Bühnenbild bei Teo Otto und ab 1964 Kunst bei Joseph Beuys. 1968 gründete er mit Chris Reinecke das Aktionsprojekt „LIDL“ und sorgte mit seinen teils politisch motivierten Aktionen erstmals für Aufsehen. 1969 wurde er nach Provokationen von der Akademie verwiesen. Bevor er sich ganz der freien Kunst widmete, arbeitete er bis 1981 als Kunstlehrer. Er nahm mehrfach an der documenta in Kassel und der Biennale in Venedig teil. Seit Mitte der 1980er Jahre übte er diverve Gastdozenturen aus, 1989 erhielt er eine Professur an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste – Städelschule in Frankfurt am Main, ab 1996 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Vorrangig war er als Maler tätig, fertigte aber auch Skulpturen und Bühnenbilder. Durch geschickte Selbstinszenierung und Provokationen zählte er seit den 1980er Jahren zu den bekanntesten deutschen Künstlern mit zahlreichen Ausstellungen weltweit. 1997 erhielt er für sein Gesamtwerk den „Premio Marco 1996“ des Museums für Moderne Kunst in Monterrey, Mexiko, den weltweit höchstdotierten Kunstpreis. Im selben Jahr wurde er zum Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und Künste in Salzburg ernannt. 1998 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande. 2006 erhielt er den Goslarer Kaiserring. Jörg Immendorff starb am 28. Mai 2007 in Düsseldorf infolge einer langjährigen Nervenkrankheit.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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