Johannes Michler:
Diabasflächen

Johannes Michler: Diabasflächen (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2016)

Daten zum Werk

Johannes Michler: Diabasflächen (1987, Diabas)
Kieler Straße / Bachstraße, 24340 Eckernförde

Routenplaner: 54.46719, 9.83763


Beschreibung

Fußgänger treffen auf dem Fußweg durch die Eckernförder Innenstadt auf eine dreiteilige Skulptur des Bildhauers Johannes Michler. Es handelt sich um ein Kunstwerk in stark reduzierter Formensprache, das aus schwarzem Diabasgestein besteht. Eine schmale, rechteckige Steinplatte steht als Monolith aufrecht auf dem gepflasterten Weg, die eine Seite roh, die andere Seite und die drei schmalen sichtbaren Seitenflächen glänzend poliert. Eine zweite rechteckige Steinplatte mit matter Oberfläche ist leicht versetzt flach in den Boden eingelassen. Das dritte Element wölbt sich flach über dem Boden, die Oberfläche matt. Zur aufrecht stehenden Platte hin ist eine glatt geschnittene und glänzende, senkrechte Schnittfläche zu sehen.

Die ungegenständliche Skulptur stellt nichts dar, sondern macht Material, Farbe, Fläche, Oberflächenstrukturen und räumliche Ausdehnung zum Thema. Zwei senkrechte spiegelnde Flächen sind einander zugewandt und reflektieren die Umgebung. Alle drei Elemente treten miteinander und mit der Umgebung in Beziehung und ergänzen sich gegenseitig. Dabei wirken sie unterschiedlich stark in den Raum hinein: Während die eine Platte fast unsichtbar im Boden zu verschwinden scheint, erhebt sich das zweite Element sanft nach oben. Die große Platte schließlich steht selbstbewusst und kraftvoll im Raum und nimmt diesen für sich ein. Als Kunstwerk mitten im öffentlichen Stadtraum definiert und gliedert die Skulptur auf den zurückhaltende Weise den Ort, der von den Passanten sonst nur als Weg wahrgenommen wird, den es zu überbrücken gilt.

Person

Johannes Michler
Johannes Michler wurde 1954 in Burg/Dithmarschen geboren und arbeitete 1972–1976 als Bauzeichner. 1976–1981 studierte er Bildhauerei an der Muthesius Kunsthochschule Kiel. Seit 1980 präsentiert er seine Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen. 1985 erhielt er ein Stipendium des Landes Schleswig-Holstein und war 1986 Assistent von Ulrich Rückriem sowie später als Gastdozent auch in Norwegen und Schweden tätig. Wenige, teils auch in ihrer Konsistenz gegensätzlich eingesetzte Materialien wie Metall und Sand bei gleichzeitig deutlich erkennbaren Grundformen kennzeichnen seine Arbeiten unter anderem auch im öffentlichen Raum. 1987 wurde ihm der Gottfried-Brockmann-Preis der Landeshauptstadt Kiel verliehen. Heute arbeitet Johannes als freier Künstler und Dozent für Freie Kunst an der Muthesius Kunsthochschule Kiel.

Galerie

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