Käte Lassen:
Altarbild der Heilandskapelle

Käte Lassen: Altarbild der Heilandskapelle (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2024)

Daten zum Werk

Käte Lassen: Altarbild der Heilandskapelle
(1910–12, Seccotechnik mit Wachsfarben, 510 x 590 cm)
Unesco-Projekt-Schule, Bahnstraße 20, 24941 Flensburg-Weiche

Routenplaner: 54.75808, 9.40202


Beschreibung

Für die in den Jahren 1910 bis 1912 neu erbaute Heilandskapelle in Flensburg-Weiche erhielt Käte Lassen den Auftrag, ein rund 30 Quadratmeter großes Altar-Wandbild zu erstellen. Das große Bild setzte sie im Wesentlichen als Zeichnung mit starken Konturen um, die durch zarte, überwiegend bräunliche und gräuliche Farben ergänzt werden. Das Thema ist von der Bergpredigt inspririert, in der es heißt: „Kommet alle zu mir, die ihr mühselig und beladen seid, ich will Euch erquicken.“ Im Zentrum steht die große Christusgestalt mit ausgestreckten Armen im langen Gewand. Um ihn scharen sich gruppiert und gestaffelt insgesamt dreiunddreißig zeitgenössische Personen verschiedener Altersgruppen, für die Männer und Frauen aus der Stadt als Vorbild dienten.

Die Heilandskapelle wurde bereits in den 1960er Jahren geschlossen, als in unmittelbarer Nähe die Friedenskirche neu erbaut wurde. Heute wird sie u.a. von der Unesco-Projekt-Schule als Veranstaltungsraum genutzt.

Person

Käte Lassen
Käte Lassen wurde am 7. Februar 1880 in Flensburg geboren. Sie studierte nach kurzem Besuch der Hamburger Gewerbeschule 1898–1902 an der Damenakademie des Münchener Kunstvereines bei Ludwig Schmid-Reute, Maximilien Dasio, Angelo Jank sowie im Privatunterricht 1902–04 bei Hugo von Habermann. Bei ihrem Schwerpunkt in der Malerei mit landesbezogenen Motiven aus Schleswig-Holstein und Dänemark, schuf sie u.a. neben Fresken auch Entwürfe für Glasfenster und ab 1925 Holzschnittarbeiten und Skulpturen. 1904 kehrte sie nach Flensburg zurück und hatte im elterlichen Haus ihr eigenes Atelier. Eine erste Einzelausstellung hatte sie 1907 im Flensburger Kunstgewerbemuseum. Verschiedene Aufenthalte und Studienreisen nach Dänemark brachten sie dann ab 1919 darüber hinaus auch immer wieder nach Berlin. Regimenahe Aufträge und Versuche der Vereinnahmung durch die Nazis führten zur kritischen Beurteilung ihrer Ausstellungen und der Verweigerung der Einreise nach Dänemark bis 1950. Ihre Arbeiten findet man heute auch in Museen in Kiel, Flensburg, Husum, Altona und Berlin. Käte Lassen starb am 22. Dezember 1956 in Flensburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Christina Mahn: Käte Lassen 1880 - 1956. Grenzgängerin der Moderne (Dissertation Kiel 2006), Heide 2007

Galerie

(Bilder anklicken für Großansicht)