Käte Lassen:
Sechs Fenster in der Marienkirche

Käte Lassen: Himmelfahrtsfenster (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2024)

Daten zum Werk

Käte Lassen: Sechs Fenster (1948–57)
St. Marien Kirche, Marienkirchhof 7, 24939 Flensburg

Routenplaner: 54.78989, 9.43198


Beschreibung

In den Jahren zwischen 1948 und 1957 gestaltete Käte Lassen für die Flensburger St. Marienkirche sechs große Buntglasfenster mit Motiven aus den Leben Christi und Mariens. Als erstes entstand das acht Meter hohe »Marienfenster« am östlichen Ende der Südwand. Es wird wegen seines Inhalts auch als »Weihnachtsfenster« bezeichnet. Am unteren Bildrand ist die kniende Maria im roten Gewand und blauem Mantel mit vor der Brust gefalteten Händen zu sehen. Im mittleren Drittel des Fensters ist vor leuchtend gelb gezacktem Hintergrund erneut Maria zu sehen, die betend kniet, vor ihr das gewickelte Christkind.

Als zweites entstand das sogenannte »Weltgerichtsfenster« auf der Nordseite der Kirche in der Nordkapelle. Am unteren Bildrand steht der Erzengel Michael als eine geflügelte männliche Figur. Ganz oben im Fenster ist der thronende Christus auf einem Regenbogen zu sehen.

Als drittes Fenster entstand das sogenannte »Kreuzigungsfenster« an der Südwand der Kirche, direkt neben dem Seiteneingang. Als zentrale Figur zeigt das Fenster den ans Kreuz geschlagenen Christus.

Als viertes Fenster entstand das sogenannte »Pfingstfenster« in der Chorkapelle des nördlichen Seitenschiffes. Es ist kleiner als die übrigen Fenster. Das Bild präsentiert die Gruppe der zwölf Apostel sowie Maria.

Als fünftes Fenster entstand das sogenannte »Auferstehungsfenster« als drittes südliches Fenster in einer schmalen Kapelle im Langhaus, das auch als »Osterfenster« bezeichnet wird. In der unteren Bildhälfte ist die Gestalt Christi mit einem Lendentuch und einem roten Mantel zu sehen.

Als sechstes und letztes Fenster entstand kurz vor dem Tode der Künstlerin das sogenannte »Himmelfahrtsfenster« in einer Kapelle an der Südwand. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Käte Lassen die technische Ausführung nicht mehr betreuen. Die zentrale Figur des auffahrenden Christus befindet sich am höchsten Punkt des Fensters, umgeben vom strahlend himmelblauen Hintergrund und dem gelben Schein einer Mandorla, und blickt nach oben in den Himmel.

Person

Käte Lassen
Käte Lassen wurde am 7. Februar 1880 in Flensburg geboren. Sie studierte nach kurzem Besuch der Hamburger Gewerbeschule 1898–1902 an der Damenakademie des Münchener Kunstvereines bei Ludwig Schmid-Reute, Maximilien Dasio, Angelo Jank sowie im Privatunterricht 1902–04 bei Hugo von Habermann. Bei ihrem Schwerpunkt in der Malerei mit landesbezogenen Motiven aus Schleswig-Holstein und Dänemark, schuf sie u.a. neben Fresken auch Entwürfe für Glasfenster und ab 1925 Holzschnittarbeiten und Skulpturen. 1904 kehrte sie nach Flensburg zurück und hatte im elterlichen Haus ihr eigenes Atelier. Eine erste Einzelausstellung hatte sie 1907 im Flensburger Kunstgewerbemuseum. Verschiedene Aufenthalte und Studienreisen nach Dänemark brachten sie dann ab 1919 darüber hinaus auch immer wieder nach Berlin. Regimenahe Aufträge und Versuche der Vereinnahmung durch die Nazis führten zur kritischen Beurteilung ihrer Ausstellungen und der Verweigerung der Einreise nach Dänemark bis 1950. Ihre Arbeiten findet man heute auch in Museen in Kiel, Flensburg, Husum, Altona und Berlin. Käte Lassen starb am 22. Dezember 1956 in Flensburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster

Literatur:
Christina Mahn: Käte Lassen 1880 - 1956. Grenzgängerin der Moderne (Dissertation Kiel 2006), Heide 2007

Galerie

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