Daten zum Werk
Käte Lassen: Petri Fischzug (1913–22, 1130 x 560 cm)
Altes Gymnasium, Selckstraße 1, 24937 Flensburg
Routenplaner: 54.78892, 9.4284
Beschreibung
Für die Aula des von 1912 bis 1914 errichteten Alten Gymnasiums auf der Westlichen Höhe in Flensburg erhielt Käte Lassen den Auftrag für ihr zweites, über elf Meter breites Wandbild mit einer Fläche von 77 Quadratmetern. Die Entwürfe zum Thema Petri Fischzug (Lukas 5,1–11) begann sie im Jahr 1913. Durch den Kriegsbeginn ruhten dann die Arbeiten von Ende 1914 bis 1919, wurden dann nach Klärung der Finanzierung wieder aufgenommen und konnten bis zum Sommer 1922 abgeschlossen werden. Das Bild umfasst 25 Personen an der Kaimauer sowie im Fischerboot mit prall gefüllten Netzen. Simon Petrus kniet im Boot vor dem sitzenden Jesus. Die Menschen am Ufer reagieren auf das geschehene Wunder in unterschiedlicher Weise, teils erstaunt, teils mit Unverständnis. Ähnlich wie bei ihrem Wandbild in der Heilandskapelle, verbindet Käte Lassen auch hier zeitgenössische Menschen mit der alten, biblischen Geschichte. Die Menschen sind wie auf einer Bühne angeordnet und gliedern den Raum.
Person
Käte Lassen
Käte Lassen wurde am 7. Februar 1880 in Flensburg geboren. Sie studierte nach kurzem Besuch der Hamburger Gewerbeschule 1898–1902 an der Damenakademie des Münchener Kunstvereines bei Ludwig Schmid-Reute, Maximilien Dasio, Angelo Jank sowie im Privatunterricht 1902–04 bei Hugo von Habermann. Bei ihrem Schwerpunkt in der Malerei mit landesbezogenen Motiven aus Schleswig-Holstein und Dänemark, schuf sie u.a. neben Fresken auch Entwürfe für Glasfenster und ab 1925 Holzschnittarbeiten und Skulpturen. 1904 kehrte sie nach Flensburg zurück und hatte im elterlichen Haus ihr eigenes Atelier. Eine erste Einzelausstellung hatte sie 1907 im Flensburger Kunstgewerbemuseum. Verschiedene Aufenthalte und Studienreisen nach Dänemark brachten sie dann ab 1919 darüber hinaus auch immer wieder nach Berlin. Regimenahe Aufträge und Versuche der Vereinnahmung durch die Nazis führten zur kritischen Beurteilung ihrer Ausstellungen und der Verweigerung der Einreise nach Dänemark bis 1950. Ihre Arbeiten findet man heute auch in Museen in Kiel, Flensburg, Husum, Altona und Berlin. Käte Lassen starb am 22. Dezember 1956 in Flensburg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster
Literatur:
Christina Mahn: Käte Lassen 1880 - 1956. Grenzgängerin der Moderne (Dissertation Kiel 2006), Heide 2007
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