Daten zum Werk
Käte Lassen: Zwei Fenster im Turmraum (1947–48)
Anscharkirche, Am Alten Kirchhof 6, 24534 Neumünster
Routenplaner: 54.07582, 9.98544
Beschreibung
Nachdem die Anscharkirche in Neumünster im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde, begann der Wiederaufbau mit dem Neubau des Turmes und der sich dort befindenden ehemaligen Taufkapelle, die in den ersten Jahren den Platz für die Gottesdienste bot. Von den ursprünglich drei Rundbogenfenstern wurde das mittlere zugemauert, um dort den Altar aufzustellen. Für die Gestaltung der beiden übrigen Fenster erhielt Käte Lassen den Auftrag. Die Fenster zeigen Christi Geburt mit dem Stern von Bethlehem und den heiligen drei Königen (Marienfenster) sowie Christi Auferstehung mit der Siegesfahne und den drei Marien am Grabe (Auferstehungsfenster). Die Figuren sind räumlich gestaffelt und eng gruppiert, ohne eine räumliche Perspektive abzubilden. Sie zeigen eine starke Konturierung und Binnenzeichnung und heben sich so deutlich voneinander ab. Durch die Blockade Berlins konnten die Fenster erst im Frühjahr 1949 eingebaut werden.
Person
Käte Lassen
Käte Lassen wurde am 7. Februar 1880 in Flensburg geboren. Sie studierte nach kurzem Besuch der Hamburger Gewerbeschule 1898–1902 an der Damenakademie des Münchener Kunstvereines bei Ludwig Schmid-Reute, Maximilien Dasio, Angelo Jank sowie im Privatunterricht 1902–04 bei Hugo von Habermann. Bei ihrem Schwerpunkt in der Malerei mit landesbezogenen Motiven aus Schleswig-Holstein und Dänemark, schuf sie u.a. neben Fresken auch Entwürfe für Glasfenster und ab 1925 Holzschnittarbeiten und Skulpturen. 1904 kehrte sie nach Flensburg zurück und hatte im elterlichen Haus ihr eigenes Atelier. Eine erste Einzelausstellung hatte sie 1907 im Flensburger Kunstgewerbemuseum. Verschiedene Aufenthalte und Studienreisen nach Dänemark brachten sie dann ab 1919 darüber hinaus auch immer wieder nach Berlin. Regimenahe Aufträge und Versuche der Vereinnahmung durch die Nazis führten zur kritischen Beurteilung ihrer Ausstellungen und der Verweigerung der Einreise nach Dänemark bis 1950. Ihre Arbeiten findet man heute auch in Museen in Kiel, Flensburg, Husum, Altona und Berlin. Käte Lassen starb am 22. Dezember 1956 in Flensburg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Kirchenfenster
Literatur:
Christina Mahn: Käte Lassen 1880 - 1956. Grenzgängerin der Moderne (Dissertation Kiel 2006), Heide 2007
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Galerie
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