Daten zum Werk
Karlheinz Goedtke: Ausrufer (1983, Bronze, 170 cm ohne Arm mit Glocke, WVZ. 348)
Bürgerhaus Klausdorf, Dorfstraße/Seebrooksberg, 24222 Schwentinental
Routenplaner: 54.30363, 10.21528
Beschreibung
Ein volkstümliches Original wird mit der Plastik des Ausrufers geehrt. Anfang des 20. Jahrhunderts war der 1866 geborene Jan Boller über viele Jahre Ausrufer und Nachtwächter in Klausdorf an der Schwentine. Mit seiner Glocke kündigte er sich an und trug dann auf plattdeutsch amtliche Mitteilungen vor, die er vorher auswendig gelernt hatte. Lesen konnte er nicht, so dass es zuweilen bei seinen Nachrichten zu Missverständnissen kam.
Die Figur aus Bronze ist recht detailliert ausgeformt und zeigt ein lebendiges Bild der dargestellten Szene. Eine Hand hält die Glocke, die andere das Buch, beides mit erhobenen Armen, wodurch der Ausrufer sehr engagiert wirkt und die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf sich zieht. Das leicht eingeknickte linke Spielbein spiegelt diagonal den erhobenen rechten Arm mit der Glocke. Die Arbeit wirkt auf den Betrachter auch dann lebensfroh und sympathisch, wenn er die geschichtlichen Hintergründe nicht kennt.
Person
Karlheinz Goedtke
Karlheinz Goedtke wurde am 15. April 1915 in Kattowitz/Oberschlesien geboren und wuchs in Breslau auf. 1931–1936 studierte er an der Werkkunstschule in Stettin beim Bauhaus-Schüler Kurt Schwerdtfeger und 1938–1940 an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. Seit 1945 arbeitete er als freier Künstler in Ratzeburg. Sein erster öffentlicher und überregional beachteter Auftrag war 1950 die Plastik des Till Eulenspiegel für Mölln. Ein Jahr später zog er auch in diese Stadt. Eine Vielzahl von Preisen und Auszeichnungen würdigten sein Werk, so u.a. der Cornelius-Preis der Stadt Düsseldorf (1954), der Kulturpreis Schlesien des Landes Niedersachsen (1988) oder der Kulturpreis des Herzogtums Lauenburg (1993). Im öffentlichen Raum in Schleswig-Holstein finden sich viele seiner über 200 Großplastiken, mehrheitlich mit Mensch- und Tiermotiven, aber auch im übrigen Bundesgebiet und im Ausland ist er vertreten. Am 23. August 1995 starb Karlheinz Goedtke in Mölln.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Galerie
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