Lawrence Weiner:
Time + Tide

Lawrence Weiner: Time + Tide (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Lawrence Weiner: Time + Tide
(1989, Lettern aus Mauerklinker)
Deichtorhallen, Deichtorstraße 1-2, Hamburg (Hamburg-Altstadt)

Routenplaner: 53.54671, 10.00659


Beschreibung

Auf dem grau gepflasterten Platz vor den Deichtorhallen sind rötliche Mauerklinker eingelassen, die zwei Schriftzüge formen: ( TIME + TIDE ) sowie rechtwinklig dazu EIN BISSCHEN ZEIT + GANZ VIEL EBBE, wobei sich beide Schriftzüge im + kreuzen. Das Schriftbild ist für Passanten auf dem Platz nicht in einem Stück lesbar, sondern muss abgelaufen werden, um es entschlüsseln zu können.

Inhaltlich und optisch nimmt diese Installation Bezug auf die Hafenstadt Hamburg und die Lage des Platzes an einer Fleet, denn Zeiten und Gezeiten sind wesentliche Merkmale des Lebens am Wasser. Die beiden sich kreuzenden Schriftbilder erinnern an eine Windrose, und auch der leicht gewellte Boden weckt Assoziationen an das Meer. Bei der Einweihung 1989 waren die Lettern noch aus Eichenholz, was einen zusätzlichen maritimen Bezug herstellte. Wegen der raschen Verwitterung wurde einige Jahre später haltbarer Mauerklinker gewählt.

Das Kunstwerk fügt sich dezent in die Umgebung ein und kann leicht übersehen werden. Dies ist auch beabsichtigt, denn hier steht weniger die Optik im Mittelpunkt als vielmehr die konzeptionelle Idee, die die Passanten zum Innehalten und Nachdenken anregen will.

Person

Lawrence Weiner
Lawrence Weiner wurde am 10. Februar 1942 in der Bronx, New York geboren. Nach seinem Highschool-Abschluss besucht er nur für kurze Zeit das Hunter College in New York, um Philosophie und Literatur zu studieren, bevor er sich der Kunst zuwandte. Die Arbeiten des Konzeptkünstlers umfassen Experimente mit geformten Leinwänden und aus Teppichen ausgeschnittenen Quadraten. Seit den frühen 1970er-Jahren wurden Wand-Installationen sein bevorzugtes Medium. Dabei gehören Film-/Videokunst, Performances und grafische Arbeiten zusätzlich zu seinem Repertoire. Hierzu präsentierte er u.a. seine poetischen Textarbeiten (sein Credo „Ohne Sprache gibt es keine Kunst"), die für ihn als Skulpturen zu begreifen sind. Seine Arbeiten sind in Sammlungen in London, Wien und Deutschland zu sehen. Neben der Teilnahme an der Biennale in Venedig 2013 nahm er an der documenta5 (1972) bis 7 (1982) und 13 (2012) in Kassel teil. Seit 1960 stellte er in USA, Österreich, Schweiz sowie Frankreich und den Niederlanden aus. Lawrence Weiner lebte und arbeitete in Amsterdam und New York. Lawrence Weiner starb am 2. Dezember 2021.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Galerie

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