Daten zum Werk
Ludolf Albrecht: Tänzerin (Bronze, 1914)
Jenischpark, Baron-Voght-Straße, 22605 Hamburg (Othmarschen)
Routenplaner: 53.55421, 9.86659
Beschreibung
Leichtfüßig bewegt sich die Tänzerin mit weit ausgestreckten Armen durch den Jenischpark. Ludolf Albrecht stellt die fließende und dynamische Bewegung der unbekleideten Frau lebensnah dar. Die Bronzeplastik entstand noch vor dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs in einer Zeit, als viele Künstlerinnen und Künstler die Schönheit des Körpers in ihren Werken feierten. Ähnlich wie etwa das Wasserschöpfende Mädchen in Lübeck ist auch die Tänzerin sinnlich, grazil und lebensfroh und dabei nur leicht idealisiert. Durch die nach vorn und hinten gestreckten Arme dreht sich der Oberkörper leicht gegen die Achse der Schrittbewegung. Die Unbeschwertheit zeigt sich vor allem darin, dass die Plinthe nur leicht von den Zehen berührt wird, sodass die Frau nahezu schwebend erscheint. Ähnlich wie Arthur Bocks schreitende Diana im Hamburger Stadtpark ist auch Ludolf Albrechts Bronzeplastik vorrangig auf die seitliche Ansicht ausgerichtet, in der die Linien besonders harmonisch wirken.
Person
Ludolf Albrecht
Ludolf Albrecht wurde am 16. Januar 1884 in Haigerloch (bei Tübingen) geboren. Er lebte seit 1893 in Hamburg, machte dort eine Goldschmiedelehre bei Alexander Schönauer und setze seine Ausbildung mit einem Bildhauerstudium an der Kunstgewerbeschule in München bei Rupert von Miller und Heinrich Waderé fort. 1908 kehrte er nach Hamburg zurück, nahm dort Unterricht bei Richard Luksch, bevor er anschließend bis 1910 selber an der Kunstgewerbeschule unterrichtete. Gefördert durch Alfred Lichtwark, den Direktor der Hamburger Kunsthalle und Fritz Schumacher, den Oberbaudirektor, machte er sich als freiberuflicher Künstler selbstständig. 1919 wurde er in die Hamburger Sezession aufgenommen, trat dort 1920 wieder aus, um zur Hamburger Künstlerschaft zu wechseln, deren Vorsitzender er 1930 wurde. Er schuf naturalistische Bronzefiguren bewegter Aktfiguren und Arbeiten aus Sandstein, Granit und Marmor u.a. auch für monumentale Kriegsdenkmäler. Während der Weltwirtschaftskrise engagierte er sich für notleidende Kollegen, um sich anschließend im Kampfbund deutscher Kultur ab 1933 in der Organisation der Gleichschaltung deutscher Kunstverbände für den Ausschluss jüdischer und avantgardistischer Mitglieder aktiv einzusetzen. Nach 1945 trat er dem Berufsverband der Bildenden Künstler bei, wurde dann aber durch ein Ehrengericht 1951 ausgeschlossen, worauf hin er die Künstlergilde Pinneberg gründete, deren Leitung er bis 1955 übernahm. Ludolf Albrecht starb am 22. Januar 1955 in Schenefeld.
Weitere Informationen (extern):Wikipedia
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Galerie
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