Manfred Sihle-Wissel:
Stürzende Säule

Manfred Sihle-Wissel: Stürzende Säule (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2018)

Daten zum Werk

Manfred Sihle-Wissel: Stürzende Säule (1994, Bronze, Aufstellung 2016)
St. Martin-Kirche, Niedernstraße 2, 24589 Nortorf

Routenplaner: 54.16945, 9.85496


Beschreibung

Das Bürgerforum Nortorf verfolgte über mehrere Jahre das Ziel, ein Mahnmal für die dreizehn Menschen aus Nortorf und der Umgebung zu schaffen, die von den Nazis ermordet wurden, um so die Erinnerung an die Taten und an die Opfer wachzuhalten. Es wurde ein zentraler Platz direkt an der St. Martin-Kirche gefunden, und der Bildhauer Manfred Sihle-Wissel aus dem benachbarten Brammer übernahm die Gestaltung und Umsetzung. Die Einweihung des Mahnmals fand am Volkstrauertag 2016 statt.

Der Künstler schuf eine rund 2,30 Meter hohe Bronzesäule auf einem einen Meter hohen Sockel mit Inschrift. Es ist keine schlichte, aufrecht stehende Säule, sondern ein Gebilde, das in mehrere Einzelteile zu zersplittern scheint und dadurch so wirkt, als würde es sich nur noch mit Mühe aufrecht halten können. Damit steht sie symbolisch für das zerbrechende Leben derer, die von der staatlichen Grausamkeit betroffen waren.

Die Gestaltung des Mahnmals weist Ähnlichkeiten zum Phoenix des Künstlers im Gottorfer Barockgarten auf, dem Feuervogel, der sich aus den Flammen zu neuem Leben erhebt. Diese Ähnlichkeit gibt dem Mahnmal neben dem Zeichen der Trauer auch den Glauben an eine bessere Zukunft mit: Der Betrachter kann die Bewegung der Säule als zusammenfallend oder auch als sich erhebend interpretieren.

Person

Manfred Sihle-Wissel
Manfred Sihle-Wissel wurde am 28. März 1934 in Tallinn, Estland geboren. 1945 floh er nach Hamburg, wo er 1954–59 an der Hochschule für Bildende Künste bei Edwin Scharff und Hans Martin Ruwoldt studierte. In der Nachfolge von Jörn Pfab übernahm er dessen Assistentenstelle bei Edwin Scharff. 1972 erhielt er den von der Hanesstadt Hamburg verliehenen Edwin Scharff Preis und 1987 den Kunstpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft. Seit 1975 ist er Mitglied der freien Akademie der Künste in Hamburg. Mehr als 50 seiner kantigen und klaren, teils raumgreifenden, meist abstrakten obschon menschbasierten Plastiken sind im öffentlichen Raum von Hamburg und Schleswig-Holstein zu sehen. Farbig bemalte Holzarbeiten und Bronzen gehörten seit den 1990er Jahren zu den Merkmalen seines Werkes. Auch als Maler ist er weit über Norddeutschland hinaus bekannt. Neben vielen abstrakten Objekten schuf der Bildhauer seit 1989 mehr als 300 Porträts u.a. bekannter Persönlichkeiten. Seit 1981 wohnt und arbeitet Manfred Sihle-Wissel in Brammer bei Rendsburg.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia Sparkassenstiftung




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Galerie

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