Oskar Kokoschka und Sergio Cicognani:
Ecce Homines

Oskar Kokoschka: Ecce Homines (Foto: Kunst@SH/Jan Petersen, 2023)

Daten zum Werk

Oskar Kokoschka und Sergio Cicognani: Ecce Homines (1975, Glasmosaik, aufgestellt 1977)
Mahnmal St. Nikolai, Willy-Brandt-Straße 60, 20457 Hamburg (Altstadt)

Routenplaner: 53.54755, 9.99171


Beschreibung

Im Außenbereich des Mahnmals St. Nikolai befindet sich das farblose Glasmosaik Ecce Homines von Oskar Kokoschka und Sergio Cicognani. Der Körper Jesu hängt kraftlos am Kreuz. Der römische Soldat Stephaton bewacht ihn und reicht ihm einen mit Essig getränkten Schwamm. Der Soldat wird grinsend und breitbeinig dargestellt und scheint sich am Leid des Gekreuzigten zu ergötzen. Eine farbige Version des Bildes befindet sich in der Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern.

Person

Oskar Kokoschka
Oskar Kokoschka wurde am 1. März 1886 in Pöchlarn, Niederösterreich geboren. 1887 übersiedelte die Familie nach Wien. Der Maler und Kunstdozent Carl Otto Czeschka nahm ihn im jungen Alter in seine Klasse auf. Anschließend besuchte er 1905–09 die Kunstgewerbeschule in Wien. 1910 nahm er Kontakt zu den Künstlern der "Neuen Secession" in Berlin auf. 1911–14 war er Assistent an der Wiener Kunstgewerbeschule. Er meldete sich freiwillig zum Kriegsdienst und wurde 1916 schwer verwundet. 1919–24 hatte er eine Professur an der Kunstakademie in Dresden. Aufgrund seiner Freundschaft mit dem Direktor der Dresdner Gemäldegalerie, Hans Posse, konnte er seine Werke in der museumseigenen Sammlung und auf der 13. Biennale von Venedig präsentieren. 1924–31 unternahm er zahlreiche Reisen in die Schweiz und nach Italien, Frankreich, Spanien, Holland, England sowie nach Afrika und Vorderasien. Als Expressionist und Porträtmaler erlangte er internationale Bekanntheit. 1931–34 lebte er in Wien, emigrierte dann nach Prag. 1937 beschlagnahmten die Nationalsozialisten 417 seiner Werke aus deutschen Museen. 1938 floh er nach London. 1943 wurde er Präsident der "Free German League of Culture". 1947 nahm er die britische Staatsbürgerschaft an. 1953 übersiedelte er nach Villeneuve am Genfer See. Als Mitglied des Deutschen Künstlerbundes beteiligte er sich 1952–55 an dessen Jahresausstellungen. Er war Teilnehmer der documenta 1 (1955), der documenta II (1959), und auch der documenta III im Jahr 1964 in Kassel. 1955 erhielt er den Großen Österreichischen Staatspreis für Bildende Kunst. 1963 wurde er Ehrenmitglied der American Academy of Arts and Letters. 1976 erhielt er den Lovis-Corinth-Preis und 1976 die Ehrendoktorwürde der Universität Salzburg. Oskar Kokoschka starb am 22. Februar 1980 in Montreux.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia

Sergio Cicognani
Sergio Cicognani wurde im Juni 1927 in Ravenna, Italien geboren. 1946–48 studierte er Malerei an der Akademie der Schönen Künste in Ravenna bei Teodoro Orselli. 1948 trat er in die Gruppo Mosaicisti dell’Academia ein. Er restaurierte viele der im Krieg beschädigten Mosaike der Basiliken in und um Ravenna. Er arbeitete als Mosaikist und als Maler. In seinen Werken verbinden sich Mosaik und Fresko-Malerei. 1961–84 lehrte er am Institut für Mosaikkunst Ravenna und danach im CISIM von Lido Adriano und an der Schule für Mosaikrestauration (Scuola di Ristauro) in Ravenna traditionelle Mosaiktechniken. Sergio Cicognani starb 2019.

Galerie

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