Otto Flath:
Altar der Wichernkirche

Otto Flath: Altar der Wichernkirche (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2024)

Daten zum Werk

Otto Flath: Altar (1958, Lindenholz, 350 x 125 cm)
Wichernkirche, Ehndorfer Straße 245, 24537 Neumünster

Routenplaner: 54.05883, 9.94851


Beschreibung

Für die Wichernkirche in Neumünster-Faldera erstellte Otto Flath aus sechs großen Lindenstämmen den Altar mit insgesamt neun Figuren unter einem großen Holzkreuz. Links ist das Gleichnis vom verlorenen Sohn zu sehen, der zum Vater heimkehrt und von ihm mit offenen Armen empfangen wird. Links von Vater und Sohn steht der ältere Bruder, während ein Diener ganz links kniet. Rechts vom Kreuz wendet sich eine vierköpfige Gruppe hoffnungs- und vertrauensvoll Jesus zu. Der vorderste Mann trägt die Gesichtszüge des Theologen und Namenspatrons Johann Hinrich Wichern (* 1808 — † 1881). In beiden Szenen ist das Hauptmotiv der barmherzigen Liebe dargestellt.

Person

Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen, nach beschwerlicher Flucht kam sie 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 lernte er das Künstlerehepar Ellen und Willy Burmester kennen und gründete gemeinsam mit ihnen den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs, die ihn schwer erschütterte. Sein Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten (darunter große 50 Altäre) und rund 10.000 Aquarelle und Zeichnungen. Neben biblischen Motiven und Symbolen zeigen seine Arbeiten immer wieder Menschen, die in ihrem Glauben Trost und Zuversicht finden. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg. Sein ehemaliges Atelierhaus wird als Kunsthalle Otto Flath für Ausstellungen genutzt.

Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia

Literatur:
Gerda Prehn (Hg.): Otto Flath – Frühe Werke, J.F. Steinkopf Verlag, Kiel 2010
Gerda Orthmann: Altäre – Otto Flath, Bad Segeberg 1989
Gerda Orthmann: Otto Flath – Leben und Werk, Selbstverlag Hamburg 1988
Otto Flath – Ein norddeutscher Holzbildhauer, 6. Auflage 1977
Friedrich Laubscher: Gestaltgewordenes Erleben – Der Holzbildhauer Otto Flath, Verlag Junge Gemeinde Stuttgart, 1975

Galerie

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