Daten zum Werk
Otto Flath: Nachfolge-Altar (1939, Ulmenholz, fünfteilig)
Maria-Magdalenen-Kirche, Im Dorfe 1, 24146 Kiel (Elmschenhagen)
Koordinaten: 54.29143, 10.17615
Beschreibung
In seiner Werkstatt in Bad Segeberg schnitzte Otto Flath 1939 aus fünf mächtigen Ulmenstämmen einen Altar für die Maria-Magdalenen-Kirche in Kiel-Elmschenhagen. Vermutlich wegen des Krieges wurden sie dort allerdings nicht aufgestellt. Dies erwies sich als Glücksfall, denn die Kirche wurde im Krieg stark zerstört. Doch auch nach Kriegsende fand keine vollständige Aufstellung statt. Nur drei der fünf Teile standen für einige Zeit in der Kirche, zwei weitere im Kirchsaal der nahegelegenen Weinberggemeinde. Dann verschwanden sie für viele Jahre im Keller und wurden vergessen. Jahrzehnte später wurden sie dort wiederentdeckt, und nach gründlicher Reinigung und Restaurierung durch engagierte Gemeindemitglieder wurde beschlossen, die Werke ab 2019 nun dauerhaft im südlichen Querschiff der Kirche aufzustellen.
Der so genannte Nachfolge-Altar präsentiert fünf Dreiergruppen, rund um die zentrale Figur des Jesus Christus, der mit nach vorn geöffneten Handflächen segnend in der Mitte steht. Seine Haltung lässt sich als Einladung sehen, ihm nachzufolgen. Die zwei Personen direkt hinter ihm sind vermutlich Maria und Johannes. Zu beiden Seiten stehen weitere Gruppen, die aus zwei Frauen und Männern im Vordergrund bestehen, welche jeweils von zwei weiteren Gestalten begleitet werden, möglicherweise Schutzengeln als Wegbegleitern. Die Gruppe strahlt Ruhe und Zuversicht aus. Jede Figur hat eine individuelle Gestik und Mimik.
Person
Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen und siedelte sich 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 gründeten er und das Künstlerehepar Burmester gemeinsam den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Sein oft religiös geprägtes Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten, 50 Altäre und weit mehr als 20.000 Aquarelle und Zeichnungen. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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Otto Flath (10) Kiel (491) Elmschenhagen (14) 1930er Jahre (123) 20. Jahrhundert (2269) Ansicht: rundum (2415) Darstellung: naturalistisch (1508) Frauen (666) Kunst an Gebäuden (751) Kunst im sakralen Raum (214) Männer (769) Material: Holz (75) Schleswig-Holstein (1925) Stadt Kiel (491)
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