Daten zum Werk
Otto Flath: Offenbarungsaltar (1950, Lindenholz)
Anscharkirche, Am Alten Kirchhof 5, 24534 Neumünster
Koordinaten: 54.07553, 9.98524
Beschreibung
Um das Jahr 1950 erstellte Otto Flath ohne Auftrag seinen siebenteiligen Offenbarungsaltar, der als Thema die Akopkalypse und Offenbarung des Johannes darstellt. Der damalige Propst Steffen erwarb den Altar mithilfe finanzieller Unterstützung einer Fabrikantenfamilie und ließ ihn trotz Widerstandes in der Anscharkirche aufstellen. Er stand frei im Altarraum und sorgte auch in den folgenden Jahrzehnten anhaltend für Diskussionen. Der Altar zeigt dicht gedrängt eine Vielzahl von Figuren, darunter auch Drachen, Dämonen und apokalyptische Reiter. Nach den Schrecken des Zweiten Weltkriegs konnten viele Menschen ihre Erfahrungen in den Bildern spiegeln, doch später wollte man solch eine düstere Darstellung nicht mehr sehen. In den 1980er Jahren wurde er dann im Zuge von Renovierungsarbeiten nach hinten an die Wand versetzt, wo er seither weniger dominant wirkt. Die Darstellung der Figuren ist filigran und vielschichtig und lädt zum genauen Betrachten und Erkunden ein.
Weitere Informationen: Anscharkirche Neumünster
Person
Otto Flath
Otto Flath wurde am 9. Mai 1906 in Staritzke bei Kiew geboren. 1917 wurde die deutschstämmige Familie aus Russland ausgewiesen und siedelte sich 1919 in Melsdorf bei Kiel an. Nach der Schule absolvierte Otto Flath ab 1922 eine Schnitzerlehre bei Karl Schneider in Kiel und bildete sich 1925 zum Bildhauergesellen fort. 1928 erhielt er ein Stipendium in der Holzbildhauerklasse der Kunst- und Gewerbeschule Kiel. 1932 gründeten er und das Künstlerehepar Burmester gemeinsam den Kieler Künstlerverein. Ab 1936 war er über 50 Jahre lang in Bad Segeberg als freischaffender Holzbildhauer und Maler tätig, nur unterbrochen durch die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Sein oft religiös geprägtes Werk umfasst mehr als 3.500 Holzarbeiten, 50 Altäre und weit mehr als 20.000 Aquarelle und Zeichnungen. Arbeiten finden sich in Deutschland, aber auch in skandinavischen Ländern, den USA, der Schweiz und Lettland. Zu den wichtigen Auszeichnungen gehören die Ehrenbürgerschaft der Stadt Bad Segeberg 1971 und das Bundesverdienstkreuz 1981. Otto Flath starb am 10. Mai 1987 in Bad Segeberg.
Weitere Informationen (extern):Website Wikipedia
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