Pierre Schumann:
La Grande Madre

Pierre Schumann: La grande madre (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2017)

Daten zum Werk

Pierre Schumann: La Grande Madre (ca. 1980, Marmor)
Neuer Botanischer Garten, Leibnizstraße, 24118 Kiel (Ravensberg)

Routenplaner: 54.34729, 10.11634


Beschreibung

Das Spiel mit kubischen Formen steht im Mittelpunkt dieser Marmorskulptur von Bildhauer Pierre Schumann. Eine liegende Frau und ihre Kinder lassen sich gut erkennen, doch war das Abbild einer Familienszene gar nicht das vorrangige Ziel des Künstlers.

Die Formensprache bewegt sich zwischen Abstraktion und Konstruktion, also zwischen einer Vereinfachung und Stilisierung auf der einen Seite und dem Spiel mit geometrischen Formen wie Kugeln oder Quadern auf der anderen Seite. Als Betrachter könnte man sich also fragen, ob er hier eine Gruppe von Menschen zeigen wollte oder eher ein Arrangement von Formen, das mehr oder weniger zufällig an eben diese Gruppe von Menschen erinnert.

Die Skulptur strahlt Ruhe und Geschlossenheit aus, so dass sich das Thema der familiären Bindung in der formalen Darstellung wiederfindet.

Person

Pierre Schumann
Pierre Schumann wurde am 18. Februar 1917 als Hans-Adolf Peter Schumann in Heide/Dithmarschen geboren. Er lernte den Beruf des Steinmetzes und studierte ab 1947 an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg bei Edwin Scharff und ab 1950 an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Otto Baum. Studienreisen führten ihn u.a. nach Paris, Antwerpen, Montreal und nach Italien, wo er Kontakte zu anderen berühmten Künstlern hatte. 1952 stellte er gemeinsam mit Picasso und Soulages aus. Es folgten über 200 Ausstellungen u.a. in Paris, Sao Paulo, Montreal, Skandinavien, Irland, Gent, Mailand, Venedig und Carrara. 1967 erhielt seine Madonna Nera den 1. Preis der Internationalen Biennale von Carrara. Seine Arbeiten finden sich in Sammlungen in Europa und den USA. Er war ein Bildhauer der Moderne. Sein bevorzugtes Arbeitsmaterial war Marmor, wobei viele Arbeiten auch in Bronze umgesetzt wurden. Sein wesentliches Schaffensprinzip waren die Reduktion und das Gleichgewicht zwischen Masse und Leere sowie das Wechselspiel zwischen der Energie des Materials und der gestalterischen Kraft des Bildhauers. 2007 erhielt er den Norddeutschen Kulturpreis. Pierre Schumann starb am 1. September 2011 in Eutin.

Weitere Informationen (extern):Wikipedia Sparkassenstiftung

Galerie

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