Piet Trantel:
Niemandes Land

Piet Trantel: Niemandes Land (Foto: KUNST@SH/Jan Petersen, 2020)

Daten zum Werk

Piet Trantel: Niemandes Land (1993, Erde, Pflanzen)
Alter Friedhof Harburg, Bremer Straße, 21073 Hamburg (Harburg)

Routenplaner: 53.45702, 9.97978


Beschreibung

In den 1980er und 1990er Jahren kam zunehmend der Wunsch auf, dass Kunstwerke im öffentlichen Raum zum Nachdenken und Hinterfragen anregen sollen. Die Idee der Aktion wurde wichtiger als die Optik. Am Eingang zum Alten Friedhof Harburg setzte Piet Trantel dieses Konzept idealtypisch um und erntete damit weltweite Aufmerksamkeit sowie den Harburger Kunstpreis. Ein quadratischer Ringwall mit einer Seitenlänge von zwölf Metern umgrenzt seitdem ein Stück Land, das ganz bewusst sich selbst überlassen sein soll und ohne menschlichen Eingriff nach der Laune der Natur gestaltet wird. Die Stadt Hamburg stellte das 144 Quadratmeter große Grundstück zur Verfügung und ließ die Besitzrechte am Flurstück 4842 aus dem Grundbuch löschen. Die Fläche gehört nun also tatsächlich niemandem und soll nach dem Willen den Künstlers nie wieder gestalterisch berührt werden. Anfänglich störten sich viele Einwohner und Besucher Harburgs an dem verwilderten und funktionslosen Stück Land, doch im Laufe der Jahrzehnte haben sie sich offenbar daran gewöhnt. Doch immer wieder gab es seitdem Unmut, weil seitens der Stadt jemand den Bewuchs bändigen wollte, was der Künstler ausdrücklich untersagt hatte.

Person

Piet Trantel
Piet Trantel wurde 1957 in Riede bei Bremen geboren. Seit 1974 beschäftigte er sich autodidaktisch mit Malerei. 1976-79 arbeitete er als Polizeibeamter in Bremen und stellte 1979 unter dem Motto „Polizist tauscht Pistole gegen Pinsel“ erstmals aus. 1980-86 studierte er Freie Kunst in Braunschweig bei Prof. Siegfried Neuenhausen und Christiane Möbius. 1987-89 hatte er mehrere Arbeitsaufenthalte in China. 1989-90 war er Assistent der Hochschule für Bildende Kunst, Braunschweig. Es folgten verschiedene Gastdozenturen in Metzingen, Berlin und Stuttgart, sowie 2002 in China. 2004 wurde er zum Professor der Beijing Normal University berufen. 2009 gründete er mit Brigitte Raabe und Michael Stephan in Hamburg das Künstlerkollektiv R&ST.

Galerie

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